42 Kneipp-Tour

Auf der Weiterfahrt nach Süden mache ich noch einen Abstecher auf die Halbinsel Paracas. Dies ist mal wieder ein Nationalpark und kostet ein wenig Eintritt (11Sol=3EUR). Sieht aus wie eine Dünenlandschaft, ist aber relativ fest und man kann überall langfahren 😉 Hier wollte ich eigentlich die Nacht im Zelt verbringen, denn es gibt schöne einsame Küstenplätze. Doch der anhaltende starke Wind lässt mich eine andere Bleibe suchen. Ich finde ein paar verlassene Häuser und erkläre sie zu meinem Hostel. Schön am Meer, ein paar Seelöwen, jede Menge Seevögel und vor allem Windgeschützt.

Sa, 03.03.2018 Free Hostel auf der Halbinsel Paracas
Heute will ich nach Ica zur Oase Huancachina. Aber natürlich nicht über die Hauptstraße, sondern durch die Wüste auf Piste. Auto und Moppedspuren verlieren sich in der Dünenlandschaft und ich folge meinem GPS. Es geht erstaunliche Steigungen hinauf. Ich folge einer Moppedspur, die Einheimischen fahren hier an der Küste entlang, um Algen zu sammeln. Diese Spur zieht über eine Bergkuppe und auf der anderen Seite muß ich erstmal schlucken und anhalten, um mir den Verlauf anzuschauen. Es geht über 100m steil ins nächste Tal und die Spur führt atemberaubend an der Schrägen des Hangs entlang. Ich weiß, dass es nur meiner Psyche geschuldet ist, dass ich hadere. Aber was andere hier mit ihren Moppeds können, kann ich auch! So folge ich der dünnen Spur am Hang entlang. Bloß nicht zu doll bremsen, sonst schmiert das Rad am Hang weg. Aber auch nicht zu schnell werden. Irgendwann wird mir die Rumeierei mit meinem dick bepackten Esel zu blöd und ich nehme die Abkürzung – Schußfahrt ins Tal 🙂 Geht doch!
Zur Frühstückszeit erreiche ich die Oase. Noch ist wenig los, aber es sieht nach einer Touristenhochburg aus. Überall warten die Dünenbuggies, um die Touris in wilder Achterbahnfahrt über die Dünen zu fahren. Es sind spezielle Anfertigungen mit ca. 15 Sitzen und einem kräftigen Überrollkäfig. Wenn die Dinger so viel Leistung haben, wie sie laut sind, dann ist es viel. Ich verkneife mit die Tour, nehme nur ein leckeres Frühstück und ziehe weiter Richtung Nasca.
Von Nasca geht es innerhalb von 2 Stunden von Meereshöhe auf über 4000m in die Berge, oder anders gesagt, von 40°C auf 0°C – KneippTour!

So, 04.03.2018 Hostal in Puquio
Ohne Frühstück geht’s auf ein Hochplateau von 4500m. Kalt, bewölkt, windig und etwas Fisselregen. Auf der Ebene und den Berggipfeln ringsrum ist Neuschnee zu sehen. Ungemütlich, ich will wieder runter und ins warme. Aber das dauert, denn das Plateau ist ca. 150km zu überqueren.
Vor dem Dunkelwerden schaffe ich es noch nach Ollantaytambo zu meinem Freund Kalle und seiner Frau Gladis.

Mo, 05.03.2018 bei Kalle im Hotel
Mein Reißverschluß an der Motorradjacke ist mal wieder kaputt. Aber im Ort finde ich einen guten Mann, der mir einfach einen neuen Zipper einbaut.
Hier kann ich endlich mal Cuy probieren, denn Gladis hat gerade noch eins da. Das sind die hiesigen Riesenmeerschweinchen, welche hier als Spezialität gereicht werden. Wenn sie gut gewürzt sind, finde ich sie lecker!

Di, 06.03.2018 bei Kalle im Hotel
Weiterfahrt nach Puno am Titikaka-See.

Peruanische Küste hat häufig dichten Nebel, da hier der kalte Pazifik auf das warme Land trifft
Aussenküste der Halbinsel Paracas
…hier kann man gut fliegen lassen

mein Hostel
mein Zimmer
‚Cathedral‘
…im Vordergrund kann man die Moppedspur sehen
Das ‚Sacred Valley‘, hier liegt Ollantaytambo

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