46 Paso San Francisco

Die Straße zum Paso San Francisco ist überraschenderweise geteert. *freu*
In Google-Earth hatte ich bereits gesehen, dass hier die Berge unglaublich intensive Farben haben sollen. Ich hielt es für übertrieben, aber die Realität ist wirklich der Hammer. Knallrote Berge. Dann welche gestreift, beige grün, rot, schwarz. *unglaublich* Ansonsten zieht sich das Tal sanft auf 4000m nach ‚La Gruta‘, der Grenzstation. Ich frage die Frau vom Zoll, ob es wohl ein Problem wäre, hier oben zu campen. Sie empfiehlt mit ein Refugio direkt in der Nähe, es wäre mit einer kleinen Terme innen drin. *wow* Super, die nehm ich! Das Refugio ist schön sauber, so dass ich darin übernachten kann. Die Terme ist ein rechteckiges Loch, ca. 1m tief. Leider ist das Wasser nicht sehr warm, geschätzt 28°C. Trotzdem ist sie prima, gerade wenn man draußen vom kalten Wind durchgekühlt ist. Ausserdem beheizt sie das ganze Refugium. Nachts kann man durch die Glastür sogar in den fantastischen Sternenhimmel schauen, welcher hier superklar ist.

Di, 20.03.2018 Refugio ‚Terma la Gruta‘
Mit dem Hellwerden stehe ich auf. Tolles Licht auf dem Vulkan nebenan. Ich frühstücke mal wieder mit Milchpulvermilch und Haferflocken. Seid mein Primus-Benzinkocher nicht mehr will, gibt es nur noch kalte Küche. Dann hoch auf den Pass. Er ist mit knapp 4800m der Höchste zwischen Chile und Argentinien. Es ist saukalt und trotz Heizgriffen werden meine Hände in den mittlerweile zerfetzten Sommerhandschuhen immer kälter. Zum Glück weiß ich in 70km Entfernung die Laguna Verde mit einer weiteren Termalquelle. Auch hier steht ein altes Refugium mit einer innenliegenden Terme. Die nehme ich erstmal, zum aufwärmen. Danach geht’s in das wärmere Aussenbecken, mit herrlichster Aussicht. Angenehmerweise bin ich allein hier, denn es ist noch früh.
Nach gut einer Stunde bin ich wieder durchgewärmt und ziehe weiter zur chilenischen Grenzstation in 70km. Dort muß ich mein ganzes Gepäck ausräumen, denn die Chilenen verstehen kein Spaß, wenn jemand frische Milch-, Fleisch-, Obst-, Gemüse- oder Getreideprodukte einführen will.
Da ich die normale Strecke nach Copiapo bereits von vor 5 Monaten kenne, nehme ich diesmal die Piste über die Laguna Santa Rosa. *übelübel*
Hier treffe ich eine alleinreisende Engländerin mit ihrem Fahrrad. Wahnsinn auf dieser üblen Wellblechpiste. Sie ist bereits zweieinhalb Jahre unterwegs und beißt sich so dadurch. Weiter im Haupttal scheint es kürzlich ein heftiges Unwetter gegeben zu haben, die mir bekannte Straße im Tal ist völlig weggespült. Überall schaffen schwere Baugeräte gerade eine Neue.
Am Nachmittag in Copiapo gehe ich Pizza essen. Dann ab zum 20km entfernten Campingplatz ‚Las dos Hermanas‘ – Camping auf dem Bauernhof. Überall rennen Hühner und Küken herum, echt nett. Ich bin der einzige Gast auf diesem schönen grünen Platz mit vielen Bäumen.

Mi, 21.03.2018, Agro-Tourismo-Camping ‚Las dos Hermanas‘ (‚Die zwei Schwestern‘)
Ich entschließe mich, erstmal die Schnellstraße ‚Ruta 5‘ nach Süden zu nehmen…

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