Chaitén und Pumalin

Endlich hört es auf zu regnen und die Sonne kommt raus! Wir stehen an einem unendlich langen Sandstrand und sehnen uns nach  Bewegung. Um überhaupt am Strand entlang wandern zu können, müssen wir zwei reißende Flüsse durchqueren. Selbst an der seichtesten Stelle, dem Übergang ins Meer, knallt uns die Strömung faustgroße Kiesel gegen die Knöchel . Auah! Ein Stück weiter liegt die Haut einer toten Robbe, eigentlich nur noch ein Fellsack voller Knochen. Darum herum 1000de Fußspuren von Geiern und Hunden, die sämtliche Fleischreste vertilgt haben.

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Wir fahren weiter nach Chaitén, tanken und ein bisschen einkaufen. Es ist Sonntag, die meisten Läden haben zu. An der Tanke sprechen wir kurz mit einem Esslinger und mehreren Österreicher.

Wir speisen im „El Comedor“, wo Hausmannskost aufgetischt wird. Ralf hat frittierten Lachs (hier wird so ziemlich alles frittiert), ich nehme eine Cazuela, einen Eintopf. Erstaunlich, wie voll so ein kleiner Teller geladen werden kann. Die Suppe schwappt, und wie ein steiler Berg ragt aus der Mitte ein großer Rinderknochen auf. Es hängen einige Fleischreste daran, aber wie soll ich die halbwegs elegant ablösen?? Leichter tue ich mich damit, den fiesen Silantro (Koriander) wegzukratzen. Verdammich, ich hab schon wieder vergessen, das bei der Bestellung anzumerken! Sonst ist es lecker, eine dicke Kartoffel, ein großes Stück Kürbis, Reis, Bohnenstücke und Möhrenstücke schwimmen in der Brühe.

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Im Pumalin-Naturpark ist es wie geleckt und es gibt einige strikte Regeln: Kein offenes Feuer, Rasen befahren verboten usw. Alle Grünflächen sind gemäht, ordentliche Wege, ein bisschen wie ein englischer Landschaftspark. Wir machen eine Wanderung, 1200m steil bergauf bis zu einem Aussichtspunkt mit Gletscherblick.

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Zurück auf der Campingfläche treffen wir Holländer (seit vier Jahren unterwegs) und Dortmunder (wollen 8 Monate reisen). Die beiden haben sich einen chilenischen Jeep gekauft und erst mal einen BVB-Aufkleber auf die Tür gepappt, wie sich das gehört. Zu dem Platz gehören Sanitärräume, die aber leider abgesperrt sind. Ralf entdeckt dort eine volle Silikonspritze, mit der er erst mal die Dachluke abdichtet (Es hatte die letzten beiden Tage einige tropfende Stellen im Auto gegeben). Da Ralf mangels Leiter nicht auf das Dach kann, steckt er Kopf und einen Arm von innen durch die Dachluke. Zur Navigation wird ein Spiegel per Magnet auf das Dach gesetzt.
Am nächsten Tag scheint die Sonne. Wir haben auf der weiten Wiesenfläche den Frühstückstisch aufgebaut und werden gleich mehrmals ermahnt, können aber wenigstens eine halbe Stunde aushandeln. Mit Vulkanblick (vorwärts und rückwärts).

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Die Mittagspause verbringen wir an einem Fluss, Ralf repariert das Türschloss und ich mache sauber und koche. Auch das Ladegerät der Kamera ist hinüber, Ralf lötet es mit Schraubenzieher und Gasflamme. Es fängt schon wieder an zu tröpfeln.

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