China Muerte – ein Deckel ist noch offen!

[Piste von Melipeuco nach Quinquen]
Ralf: Diese schöne Piste hatten wir auf unserer letzten Tour links liegen lassen. Seinerzeit, als ich mit Sebastian und Carola diese per Motorrad gefahren bin, war sie für Geländewagen sehr schwierig. Aber die Pisten verändern sich ständig in ihrem Zustand – mal werden sie schlechter, manchmal aber auch besser. Wir haben Glück!. Die Schlüsselstellen wurden ausgebessert.
Anne: Ausgerechnet mit mir! Zig Kilometer nur Gerumpel und Geschaukel, tiefe Auswaschungen, schmale Wege und steile, tiefe, unbefestigte Gänsehaut-Abhänge. Eben alles, was des Geisters Herz begehrt. Zu allem Übel hatte ein Waldbrand gewütet, so dass wir endlos durch schwarz verkohlte Baumstümpfe fuhren. Irgendwann erreichten wir eine hügelige Hochebene, weite Sumpfwiesen, uralte Araukarien, ein Fluss. Unser Übernachtungsplatz. Leider auch extrem viele Mücken, was ich – und nur ich! – aber erst am nächsten Tag so richtig gemerkt habe. Ah, wie das juckt. Davon abgesehen aber ein besonderer Ort, still, naturbelassen, von großer Schönheit.
Als wir von einer kleinen Erkundungstour zurück kamen, hielt ein voll besetzter Pick-Up neben uns. Als unser Smalltalk zu holperig wurde, stieg schließlich die ganze Familie aus. Willem, ein junger Holländer, der Papas Töchterchen geschwängert, hatte, übersetzte ins Englische. Seine Liebste stand mit rundem Bauch im Hintergrund und meinte: „Sse wotta is kollt!“ Hä?!? Ah, das Flusswasser, dass gelegentlich gefurtet werden muss, ist arschkalt, genau! Es ging vor allem darum, dass alle sich Sorgen um uns machten. Der Sprinter war gut versteckt, und die guten Leute hatten angenommen, dass wir zu Fuß waren und damit noch viele Kilometer einsame Wanderung vor der Brust gehabt hätten. Und hinten auf dem Pick-Up wäre noch Platz gewesen für zwei müde Wandersleute aus Deutschland.

Am nächsten Morgen ging es über eine Pisten-Brücke. Bei dieser Bauweise werden länge Baumstämme über den Fluß gelegt, die Lücken mit Steinen und Erde aufgefüllt. Auf den ersten Blick sehen die größen Löcher, die bei der Benutzung entstehen, ziemlich erschreckend aus, aber so ein Allrad macht jede Menge mit! Kurz darauf eine spritzige Furt, Ralf ist gleich drei Mal durch, weil er ein schönes Video von diesem denkwürdigen Moment wollte, auch noch ein schönes Foto und beim dritten Mal ist sowieso alles viel besser. Der Fluß wirkte so unberührt, dass wir hier auch Wasser aufgenommen haben – trotzdem kommen immer noch ein paar Tröpfchen Chlor oder Silberionen hinein.

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