Mordor – das Grenzland

Lago Posadas nach Cochrane

Ralf: Wir nehmen die Nebenstrecke zum Paso Roballo. Dank der GPS-Karte (OSM) finde ich die feldwegähnliche Piste durch die bunten Berge. Sie bietet eine grandiose Aussicht auf die Seen. In kleinen Bögen windet sie sich um Felsen und führt rauf und runter. Wie oft habe ich mir mein Motorrad herbeigewünscht? In den vereinzelten Lagunen können wir Flamigos beobachten. Gelegentlich müssen wir auch Viehgatter öffnen – und natürlich wieder schließen.

Wolken rasen am azurblauen Himmel dahin. Die bizarren und bunten Berge werden mit einem ständig wechselnden Lichtspiel illuminiert. Mal Mordor und Sauron, mal Auenland.

Der Paso Roballo ist der südlichste Grenzübergang für motorisierte Fahrzeuge wie unseres.

An der argentinischen Grenzstation begrüßt uns ein kläffender Hund. Draußen sind die Pferde auf der Wiese zwischen den grünen Pappeln. Als wir die kleine Grenzstation betreten, ist einer der Beamten bereits in Zivil und hört Techno im Nebenraum. Wir haben 19Uhr. Der andere trägt noch Uniform. Hinter ihm an der Wand hängen die Bilder der vergangenen Präsidenten. Manche davon haben historischen Wert. Ich frage, wie viele Leute hier arbeiten. Er erklärt, sie seien zu viert und wechseln die Grenzstation alle vier Wochen. Die Papiere werden außergewöhnlich gründlich geprüft.

An der chilenischen Grenze werden wir per Handschlag willkommen geheißen. Aber die SAG-Kontrolle bringt Anne zum Schwitzen. Es dürfen keine pflanzlichen oder tierischen Produkte im ungekochten Zustand importiert werden. Im Detail scheinen sich die Beamten aber nicht einig zu sein, denn hier wird unsere Butter und der Honig konfisziert. Als wir dann noch fast alle Kisten ausräumen müssen, wird es eng mit Annes Schätzen. Anne: Schwitz! Glück gehabt! Vor der letzten Kiste, der mit den Steinen, Holzstücken und Muscheln hört der beflissene Zöllner endlich auf zu suchen. Er war verdammt nah dran und alle meine Taktiken haben ihn nicht genügend abgelenkt (Chilenischen Hut aufsetzen, „Viva Chile!“ rufen, viel Quatschen, unwichtige Sachen en masse zeigen…).

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3 Gedanken zu „Mordor – das Grenzland“

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