Fr, 03.11.17, Ollantaytambo
Aufbruch nach Machu Pichu. Ich will über Santa Theresa und Hidroelectrica dorthin.
Das ganze wird 2 oder gar 3 Tage in Anspruch nehmen. Es führen keine Straßen nach Aquas Calientes bzw. Machu Pichu. Man gelangt nur per Bahn oder zu Fuß dorthin. Entweder von Ollantaytambo ca. 30km oder von Hidroelectrica 9km. Dafür ist die Anfahrt nach Hidroelectrica zeitintensiv aber schön mit dem Motorrad zu fahren. Erst drei Stunden Asphalt den Pass ‚Abro Malaga‘ auf 4500m rauf danach wieder runter auf ca. 1500m. Man merkt schon deutlich tropischeres Klima. Die Straße ist 1A und die vielen Kurven machen ein Heidenspaß. Ab Santa Maria geht es noch über 1,5Stunden auf Piste über Santa Theresa nach Hidroelectrica. Teils auf einer schmalen Spur an einer Felswand 100m über einem Fluss entlang. Am Ziel gibt es sogar jemanden, der einen bewachten Motorradstellplatz (2,50EUR) anbietet. Und ich erreiche die Bahnstation bei Hidroelectrica passend, dass ich den Zug noch bekomme (31USD für 9km, oneway *uiffff*). Ledersitze, Klimaanlage und Dach mit Fenstern zum gucken. Der Zug ist fast leer und ich bekomme den Eindruck, dass er extra langsam fährt um den hohen Preis für die kurze Strecke zu rechtfertigen. Es wird noch dreimal hin- und her rangiert.
In Aquas Calientes angekommen, fängt es richtig an zu regnen. Ich suche mir eine schöne Unterkunft mit Fenster zum Fluss (ca. 30EUR). Hier bin ich weiter weg vom Lärm der Touristen und des Zuges, welcher sich eng durch den Ort schiebt. Ticket für Machu Pichu (ca. 40EUR) und Bus (24USD) kaufen.
Sa, 04.11.2017, Aquas Calientes
5h00 morgens geht der Wecker. Um 5h30 stehe ich an der Bushaltestelle. Meiner Vorstellung entgegen stehe ich nicht alleine hier – es scheint bereits das ganze Dorf an der Bushaltestelle zu stehen. Um 5h30 kommt der erste Bus zu den Ruinen. Dann im 5-Minuten-Takt. Oben angekommen stauen sich die Menschen – die Pappnasen haben den Einlass noch nicht geöffnet. Dann wird die Anlage mit Menschen geflutet – aber sie verteilen sich noch ganz gut. Der Anblick der Ruinen in dieser Bergkulisse ist atemberaubend. Ich besuche zuerst die Nebenattraktion ‚Punte del Inka‘, eine kleine Brücke an einer riesigen steilen Felswand entlang. Danach besuche ich den Kern der Anlage. Mittlerweile hat sie sich schön merklich gefüllt und die Aufpasser schieben die Mengen an den Highlight, wie dem Sonnentempel, regelrecht vorbei. Ich hätte mich gerne irgenwo in Ruhe hingesetzt um alles auf wirken zu lassen. Aber das Gewimmel hat mir die Laust dazu genommen und ich nehme den Bus um 10h30 wieder ins Tal. Diesmal wandere ich zu Fuß nach Hidroelectrica zurück. Immer am Fluß entlang durch tropisches Grün. Toll! Nur die Sandfliegen pisaken mich. Andere sprühen sich mit Insektenzeug ein.
Ich komme erst im Dunkeln bei Kalle und Gladys wieder an. Allerdings sollte man hier es vermeiden, im Dunkeln zu fahren – Leute laufen kaum sichtbar auf der Straße herum und auch Autos, Zweiräder und Ochsenkarren rollen teils unbeleuchtet auf der Straße herum.
Viele Fragen mich: „Wie hat es Dir gefallen?“. Die Gesamtaktion war es mir auf jeden Fall Wert. Auch Machu Piche selbst wollte ich immer mal mit eigenen Augen sehen und die Lage ist unglaublich, aber eine Mystik, die diese Ruinien sicher mal hatten, ist nicht ein bißchen mehr zu spüren.