16 Ali’s District

Torsten und ich sind nun wieder auf Achse. Wieder nach Süden – zur Canete-Schlucht. Nach 120km Autobahn kommen wir ins Tal des Rio Canete. Ein tolles Tal was nach und nach immer enger wird.
Den Campingplatz, welcher in Torstens iOverlander-App vermerkt ist, finden wir erst im zweiten Anlauf, denn wir sind bereits im Dunkeln angekommen. Beinahe hätten wir ein Zimmer genommen – doch als sich unser Übersetzungsfehler (70EUR statt 7EUR) noch rechtzeitig aufklärt, entscheiden wir uns doch für den Zeltaufbau. Essen bekommen wir auch noch. Für peruanische Verhältnisse ist alles sehr ordentlich und sauber hier. Ich leide an einer einer Magen-Darm-Verstimmung und bin froh über die ordentliche Toilette.

Do, 16.11.2017 Campingplatz in der Canete-Schlucht
Erst an diesem Morgen kommen wir durch die aufregende Engstelle in der Schlucht. Über uns haben die Felsen Überschneidung, so dass der Blick zum Himmel verdeckt ist. Das hier noch Busse und LKW’s durchfahren ist fast nicht vorstellbar.
Lustig ist, dass wir hier nun in Ali’s District sind.
So nach und nach fahren wir raus aus dem Tal auf die Hochebene, wieder auf über 4000m und es wird kalt. Wir erreichen Huancayo und können in einer kleinen Bude außergewöhnlich gut essen. Doch mein Magen kann dies noch nicht würdigen.
In Tarma suchen wir relativ früh ein Hostel, da es mit ca. 3000m recht niedrig in dieser Region liegt. Torsten kann in der Höhe nicht gut schlafen und ich will nicht wieder bis ins Dunkle fahren.

Fr, 17.11.2017 Tarma
Wir starten früh in Richtung Cerro de Pasco
Es geht schon wieder richtig hoch auf 4600m. Die Hochebene und die Leute dort, lassen mich an die Mongolei denken. Ist nicht so meine Landschaft. Ereignislos. In Cerro de Pasco bekommen wir erst Regen, dann Schnee. Er bleibt auf der Straße liegen und wir haben Sorgen, dass die vielen Busse und LKW’s Glatteis daraus machen auf der Strecke die talwärts führt.
Zwei Stunden später sind wir im tropischen Klima von Huánuco. Das Mittagessen dort bekommt mir nicht. Drei Stunden später kommt alles wieder raus! Auch heute wird klar, dass wir es wieder nicht bis Huaraz schaffen werden. Unterkünfte gibt es in dieser Gegend nicht. Die Berge sind komplett besiedelt von Kleinbauern. So schaue ich nach einer Campingmöglichkeit. Genervt von Minibüssen und einheimischen Kleinkrafträdern, welche uns immer wieder überholen, hat Torsten in den Speedmodus auf der Schotterpiste geschaltet. Als ich endlich mal eine Gelegenheit zum Campen ausmache, habe ich keine Chance ihn zu überholen….
So rasen wir bis zum Dunkelwerden dahin. Endlich hält er an einer Tanke in einem übl aussehenden Ort. Zu allem Überfluss habe ich auch noch meinen Luftfilterdeckel verloren. Meine Suche ist erfolglos, die Campmöglichkeiten sind lange vorbei, eine Unterkunft gibt’s hier nicht und die Nächste ist noch eine Stunde weiter. Es fängt an zu schütten. Aufmerksamerweise erkennt ein junger Mann an der Tanke unser Dilemma und klärt mit dem Tankstellenbesitzer, dass wir unter seinem Dach der Tankstelle campieren können.

Sa, 18.11.2017 Tankstelle, eine Stunde vor Union
Wir haben einigermaßen gut geschlafen, ohne Zelt unterm Dach und sind trocken geblieben. Es hat aufgehört zu Regnen. Die Straße ist superschlammig. Frühstück an einer Straßenbude und weiter geht’s zur Stadt Union. Gegen 14Uhr sind wir in Huaraz in quartieren uns im schönen Hostel „La Cabana“ ein. Wanja war drei Tage vor uns hier.

seltsame Skulpuren in der Mongolei. Ich nehme meine drei magischen K’s zur Hilfe: Kunst, Kirche oder Kaputt
Kaffee in der ‚Mongolei‘
auch das Mädchen würde in die Mongolei passen, oder?
hinter dem gelben Gitter konnten wir schlafen. „Extreme Tankstelling“
verschlammter Ort

Ein Gedanke zu „16 Ali’s District“

  1. So eine Magen-Darm Geschichte hatten wir doch schon mal
    in Portugal.
    Ich hoffe, Du futterst in Deiner Verzweiflung nicht auch die Grillkohle !
    Das Elend kann ich sehr gut nachempfinden !
    Deshalb wünsche Dir von ganzem Herzen gute Besserung !

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