18 Yumagual

Unsere nächste Etappe heißt Yumagual – der heiße Wasserfall bei Cajamarca. Den Tipp habe ich von Robin, Wolframs Sohn, erhalten. Er hat in Cajamarca ein einjähriges freiwilliges Jahr gemacht. Aber erstmal müssen wir dorthin durch die Berge. Die Weiterfahrt von Caraz nach Norden führt durch die sehenswerte
Patos-Schlucht. Hier reiht sich ein abenteuerlicher Tunnel an den Nächsten. Doch bald müssen wir die gut ausgebaute Straße nach Norden verlassen. Am Abzweig treffen wir zwei Motorradfahrer aus Californien. Sie kamen aus der Richtung, in die wir fahren wollen und sie brauchen nun dringend Sprit. *Alarm*
Die Strecke wir immer schlechter, enger und kurviger. Nach dem Mittagessen in Pallanca, wo ich Sprit im Laden kaufen kann, haben wir nur noch Schotterpiste. So kommen wir nicht mehr weit und finden einen schönen Platz zum Zelten am Fluss. (Zum Glück konnte ich Torsten rechtzeitig ausbremsen, dass er nicht wieder bis in die Nacht hineinfährt…)

 

Sa, 25.11.2017 Wild-Zeltplatz am Fluss vor Pampas
Auf Piste geht’s weiter und wir haben das Gefühl einfach nicht vorwärts zu kommen.
Immerhin erreichen wir Huanmachuco, eine größere Stadt, und nehmen am Orteingang ein Hostal. Zum Essen wollen wir in die Innenstadt und halten dazu ein Tuck-Tuck an. Das ist echt genial! Man stellt sich an die Straße und es dauert keine 5 Minuten bis ein leeres vorbeikommt und man es heranwinken kann. Die Fahrt in die Stadt (ca. 10min.) kostet 0,50EUR, zurück etwa 1,25EUR.
An der Plaza der Stadt finden wir ein ansprechend aussehendes Restaurant im Hinterhof. Hier spielt die Musik. Kaum haben wir uns gesetzt, spricht uns ein seriös aussehender Mann vom Nachbartisch an und stellt sich vor: „José – Functionario de Alimention“ quasi der Versorgungsminister der Stadt. Dazu gleich seine Bekannte „La Professora“. José gibt uns zwei Flaschen Bier aus und der ganze Nachbartisch siedelt zu unserem um. Ehe wir wissen, was mit uns geschieht, knipsen etliche Handies und Kameras Fotos von den Besatzungsmitgliedern zusammen mit den Alemanes. „Wollt ihr Party? Karaoke? Sex? Bier?“ Torsten und ich schauen uns an und suchen nach einer Lösung zu fliehen. Dann stösst noch Marcus dazu. Er fordert uns auf umzuziehen in ein anderes Etablisement – wir denken an nichts Gutes. Aber es kam nicht ganz so schlimm – er hat einen Verkaufsstand für Computer auf einer kleinen Kirmes. Dort aktivierte er seine Musikanlage mit Musik vom Laptop und erhoffte sich, dass wir zu sechst nun die große Party machen. Dazu hat „La Professora“ schnell noch ein paar Girls per Handy aquiriert. Aber es wollte nicht so richtig in Fahrt kommen und wir konnten nach ca. einer Stunde die Gelegenheit nutzen um uns absetzen… *puuuuh!*

So, 26.11.2017 Hostal in Huanmachuco
Zum Frühstück finden wir ein gutes Café an der Plaza. Danach geht die Fahrt über geteerte Straßen weiter nach Cajamarca und nach Yumagual.
Von Yumagual habe ich die Koordinaten in mein GPS eingetippt. So stehen wir auf einmal weit oben in den Bergen und es geht nicht weiter. Wir fragen einen Einheimischen – der warme Wasserfall liegt quasi unter uns – 800m tiefer. So müssen wir nochmal um das Gebirge 25km herumfahren um eine Etage tiefer dorthin zu kommen. Dabei werden wir noch von einem ordentlichen Gewitter überrascht. Wir finden die Hotelruine aus Robins Beschreibung. Sofort kommt der Nachbarbauer und tut freundlich – letztendlich will er nur Geld für das Parken unserer Motorräder kassieren. Aber wir dürfen dort Zelten.
Der ganze Fluß dampft aus dem Tal heraus.

 

Mo, 27.11.2017 Yumagual, Zelt
Torsten und ich gehen rauf zum Wasserfall (10min.). Dieser plätschert aus 3m Höhe herunter in ein Becken, in das man sich hervorragend setzen kann. Bei Bedarf sogar Massage durch den Wasserfall möglich 🙂
Ansonsten verdödeln wir den Tag. Es regnet immer wieder mal. Meinem Magen geht es wieder nicht gut und bin froh, dass auch Torsten gerne noch einen Nacht hier bleibt.

Di, 28.11.2017 Yumagual, Zelt
Der Regen der Nacht hat aufgehört. Wir fahren weiter in Richtung Küste und nach Ecuador. Wir wollen nun raus aus Peru. Chiclayo – Piuri – Tombogrande. Einfach Kilometer machen. Die Strecke ist ereignislos. In Tombogrande finden wir ein brauchbares Hotel, nachdem wir im usseligen Piuri nicht bleiben wollten.

2 Gedanken zu „18 Yumagual“

  1. Hallo Ali , mal wieder tolle Bilder von Dir.
    Wir sind zur Zeit im Harz wandern und überall in Deutschland gibt’s mal endlich wieder Schnee.
    Genieße Deine hoffentlich schneefreie Zeit und springe für uns auch noch einmal unter einem Wasserfall.

    Liebe Grüße
    Die Ralevas

  2. Liebe Anne,
    falls du mal Sorgen haben solltest …
    vielleich hilft da eine Gesprächstherapie …
    könnte man ja durchaus noch mal mit ´ner Stecklingssuche
    in Burgholz verbinden, wenn der Schnee sich verzogen hat !

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