23 Gumpenalarm am Ende der Welt

Ich starte mittags in Lago Agrio zur Grenze nach Kolumbien. Dort kann man in einem Grenzgebäude die ecuadorischen und kolumbianischen Grenzformalitäten erledigen. Der kolumbianische Zoll macht es sich einfach, und verlangt gedruckte Fotos von Motor- und Rahmennummer und Kopien von allen Dokumenten. Dies macht mir für Geld der Restaurantbesitzer nebenan. Im nächsten kolumbianischen Ort will ich Geld vom Automaten holen. Der erste klappt nicht, der Zweite auch nicht. Nach einer halben Stunde Sucherei und halben Stunde Schlange stehen vor einer Geldausgabestelle, teilt mir die gute Frau der Bank mit, dass es hier mit meiner VISA-Karte auch nicht geht. *grmmmpf* Also kein Bargeld. Nun noch Versicherungsbüro suchen, denn hier ist diese Pflicht und wird wohl auch bei Polizeikontrollen geprüft – sagt man. Ich bekomme eine vorläufige Versicherungspolice. Als ich aus dem Versicherungsbüro komme, wird’s bereits dämmerig. Mist, ich wolte noch 140km weit nach Mocoa, wo der tolle Wasserfall „Fin del Mundo“ zu finden sein soll. Ich komme wieder in die Nacht durch viele Baustellen mit viel Verkehr. Nach zwei Stunden anstrengender Nachtfahrt finde ich endlich eine brauchbare Unterkunft 60km vor Mocoa.

Mi, 13.12.2017 Hostal 60km vor Mocoa
Kaffee und ein trockenes Brötchen zum Frühstück. Dann geht’s weiter nach Mocoa. Dort kann ich die originale Versicherungspolice in einem Büro abholen. Aber erstmal Geld am Automaten holen. Danach mit Anne telefonieren. Als ich an der Plaza sitze und telefoniere, kommt ein Herr vorbei und drückt mir die Versicherungspolice in die Hand. Wie praktisch, das nenne ich Service! Zurück zum „Fin  del Mundo“ und dort in ein Hostal eingecheckt. Denn zum Wasserfall muß man ca. eineinhalb Stunden laufen. Es ist ordentlich warm und ich öle und der Weg geht immer weiter rauf. Aber kurz nach der Passhöhe erreiche ich den Flußlauf und herrliche Badegumpen tun sich auf. Natürliche nehme ich sie alle. Eine willkommene Abkühlung nach dem anstrengenden Aufstieg. Allerdings bin ich nicht alleine hier. Aber das Touriaufkommen ist noch im grünen Bereich. Weiter Flußabwärts gelange ich nach einer viertel Stunde zum Wasserfall. Bauchliegend schaue ich über die Abbruchkante 70m in die Tiefe. In einer Höhle neben einen der Wasserfallgumpen ist ein kleines ‚Restaurant‘. Dort bekomme ich leckeren Fisch. Der Vater einer kolumbianischen Familie erzählt mir von der Tatacoa-Wüste und von den tollen Bergen bei Bucaramanga.
Abends beim Parilla (Grill-Restaurant) will man mir vergammeltes Fleisch andrehen – ich lasse den Teller zurückgehen und bekomme einen Neuen. Diesmal ist das Fleisch ungenießbar knorpelig. Ich lasse ihn stehen…*schade*

Do, 14.12.2017 Hostal am „Fin del Mundo“
Weiterfahrt in Richtung Neiva. Die historische Ausgrabungsstätte San Augustin lasse ich links liegen. Schöne Strecke durch viele grüne Alleen. Bis Neiva schaffe ich es nicht mehr vorm dunkel werden und Übernachte ich Garzón, einer Kleinstadt.

 

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