Sa, 06.01.2018 Hotel el Valero
Mit Nautico del Golfo im Schnellboot über Triganá, Acandi nach El Aquacate gefahren. Dabei war schön die Süß-Salz-Wassergrenze zu sehen mit einem scharfen Übergang von schlammig braun auf Meeresblau.
Ich steige in El Aguacate als einziger vom Boot. Ein gutes Zeichen und es ist wunderschön in dieser Bucht. Der Fußweg zur Bahia Lodge ist nicht ganz einfach zu finden. Ich frage zwei Einheimische und der Zweite nimmt mich ein Stück mit, bis ich den Anfang des Pfades durch den Urwald habe. Mehr als ein Pfad ist es wirklich nicht. *wau* Über den Rücken einer kleinen Halbinsel muß ich wandern und bin in 5min. auf der anderen Seite. Palmenhain, ein paar Hütten, Sandstrand und Meeresbrandung. Dies ist schon die Lodge. Ich bin überwältigt. Hier begrüßt mich Lothar, mit dem ich zuvor gemailt hatte. Er ist Chef des Ganzen und lebt hier mit seiner einheimischen Frau Ibeth und seiner zuckersüßen Tochter Mahadevi. Lothar kommt aus Deutschland und hat das Grundstück vor 10 Jahren gekauft und nach und nach die Lodge und die Hütten aufgebaut. Mittlerweile ist er 67Jahre alt und sieht noch recht fit aus 😉 Lothar nimmt sich viel Zeit für mich und gibt mir tolle Tipps.
So, 07.01.2018 Bahia Lodge
Gammeltag zum Ankommen und Erkunden.
Gehe in der tollen Bucht von Aquacate schwimmen. Traumhaft. Glasklares Wasser, ruhiger Wellengang und der Salzgehalt ist so hoch, dass man hier richtig gut toten Mann machen kann.
Wanderung nach Süden am Blowhole vorbei nach La Caracola. Tolles Grundstück direkt am Meer. Dort findet man einfache Unterkünfte und kann auch Zelten. Aber es gibt auch leckere frische Fruchtsäfte und Almuerzo, Mittagessen. Ich wähle ‚Tomate de Arbol mit Maracuja‘ als Saft und einen Fisch mit Salat und Kokosreis. ‚Tomate de Arbol‘ ist eine Baumtomate. Schmeckt aber nicht wie Tomate, sondern hat einen ganz eigenen guten fruchtigen Geschmack.
Lothar kennt hier fast alle. Dies seien Raul und Luise.
Abends lerne ich Andrés und Camilla aus Medellin kennen. Er spricht nur spanisch, aber da er sehr pfiffig ist und Geduld mit mir hat, gelingt uns doch ein abendfüllendes Gespräch. Wenn es komplizierter wurde, hat seine Frau Camilla, welche gut englisch spricht, ausgeholfen.
Abends wird hier zum Essen dreußen mit viel Liebe gedeckt und es kommen immer wieder andere schöne Blumen auf den Tisch. Ibeth kocht selbst und mit Lothars deutschen Einfluß ergeben sich sehr leckere Gerichte die sich deutlich vom einheimischen Einerlei abheben.
Mo, 08.01.2018 Bahia Lodge
Wanderung über Capurganá (1h30) und Sapzurro (1h45) nach La Miel (0h30) in Panama. Tolle Wanderung, insbesondere der erste Abschnitt über Felsen und am wilden Meer entlang. Nach den Steigungen und Abstiegen bin ich gut durchgeschwitzt und bin begeistert, als ich einen Süßwasserpool direkt am Meer entdecke. Klamotten aus und rein ins kühle Nass! Capurganá ist fast schon zu viel von Touristen bevölkert. Sehr viele Hostals, Hotels, Restaurants und Rücksackreisende sind hier. Nach Medellin gibt es sogar eine Direktflugverbindung. Dementsprechend viele Medelliner sind hier. Der zweite Abschnitt nach Sapzurro liegt im Inland im Urwald und überquert über einen Bergrücken und ist sehr schlammig. Auf halber Strecke bietet eine Familie Getränke mit exotischen Säften an. Ich nehme eine Flasche gekühlten Sternfruchtsaft. Sehr lecker! Sapzurro überrascht mit einem tollen und wenig besuchten Strand. Weiter nach La Miel. Auf dem Bergrück dorthin, verläuft die Grenze nach Panama. Grenzkontrolle findet heut nicht statt. Ausser dem begehrten Strand zeigt sich La Miel wenig touristisch. Kurz ins Meer und schon muß ich wieder zurück nach Sapzurro, um mein Boot um 16Uhr zu bekommen. Ich komme zu spät! Aber kein Problem – drei andere wollen auch nach Capurganá und wir finden einen alten Boots-Kapitän, der uns zurückfährt. Der Seegang ist heute stark und zwischendurch frage ich mich, ob die kleine Nußschale das schafft. Aber wir kommen trocken an. Man muß darauf vertrauen, dass sie es können, da sie es jeden Tag machen.
Di, 09.01.2018 Bahia Lodge
Gammeltag. In der Strandbucht von Aguacate schwimmen – sonnen – lesen – schnorcheln.
Ich gehe zum Mittagessen nochmal zu Raul und Luise weil es so lecker war. Dort lerne ich eine Familie aus Bogota kennen, welche 14 Tage hier verbringt. Sehr nett. Er meint, dass hier der Fisch am besten und frischesten sei. Ich stimme ihm zu.
Spät am Abend rückt Lothar noch mit einem tollen Vorschlag raus: San Blas Inseln – Karibik pur. Eigentlich ist für morgen früh um 8h30 mein Boot zurück nach Turbo bereits gebucht. Die Idee gährt in mir.
Mi, 10.01.2018 Bahia Lodge
Habe mich spontan für Lothars Vorschlag entschieden, eine Tour zu den San Blas Inseln von hier aus zu machen. Es gibt für morgen einen Flug nach Panama City.
Es ist noch viel zu Organisieren und Lothar hilft mir sehr dabei. Hammer, dass sich dies so spontan organisieren lässt: von hier per Boot eine Stunde nach Puerto Obaldia (Panama). Dort Passformalitäten und per Kleinflieger nach Panama City. Dort holt mich am nächsten morgen um 6Uhr Juan im Hotel ab. Per Auto geht es dann nach Carti an die Karibikküste. Ab auf ein Motorboot und die nächsten drei Tage über mehrere San Blas Inseln zurück nach Capurganá. Hört sich so an, als ob die Tour nur exclusiv für mich wird.
Wanderung nach Capurgana zur Imigration, Pass für morgen ausstempeln. So der Plan.
Familie aus Bogota von gestern wiedergetroffen.
Rückweg per Boot mit Pino direkt zur Bahia der Lodge.
Albatrosse sind in der Bucht und fischen. Fotos gemacht.
Nochmal nach Aguacate zum Schwimmen gegangen. Dabei vier kleine Affen im Baum gesehen.
Boah, das ist je ein echtes Paradies. Wunderschön!