El Bolson und die Lagos

El Bolsón, Lago Steffen, Lago Guillermo

In El Bolsón haben wir Gabi besucht, zu unserer Überraschung war aber auch Friedel zuhause, den wir noch kurz vor der Reise in Rade getroffen hatten. Dort war die Stimmung sehr angespannt, weil die beiden sich mitten in einer Krise befinden. Das Wetter war passend: Bewölkt, immer wieder Regenschauer.

Im prallen Sonnenschein zum Lago Steffen (Nationalpark Nahuel Huapi), wie bei der letzten Reise auch. Diesmal war der Campingplatz am Bauernhof aber sehr voll und drei Großfamilien mit vielen, vielen Kindern boten ein pralles Tag- und Nachtprogramm, das sogar Ralf zu laut wurde. Eine zweite Nacht kam deshalb nicht in Frage. In dieser Gegend sind viele Seen, deshalb machten wir See-Hopping, guckten uns alles kurz an und hüpften in alle Gewässer. Beim dritten Lago gab es einen kaum besuchten Campingplatz, sehr vielversprechend – aber keine Dusche und in allen drei Damenklos Kacksprenkel allover. Leider wurde die Nacht dann doch nicht ruhig, weil vis-à-vis bis in die tiefe Nacht gezecht wurde. Mein Wunsch: Chilenische Küste. Die ist sehr weitläufig und ruhig und wegen des rauen Meeres nicht familientauglich. Also haben wir uns aufgemacht, noch ein paar Seeufer eingebaut, und standen 19.30 Uhr vor der geschlossenen Grenze. Gemeinsam mit etwa 10 anderen Autos, die es gar nicht glauben wollten, teils sogar mit laufendem Motor dort standen, denn üblicherweise sind die Grenzen von 8-20 Uhr geöffnet. Also 40 km zurückfahren, neue Schlafplatzsuche, schwierig, weil im Nationalpark. Ein Campingplatz kam nicht mehr in Frage, schließlich verkrochen wir uns in einem dichten Bambusgebüsch am See. Kaum Platz, aus der Tür zu steigen, viele Mücken, aber Ruhe! Am nächsten Tag ging die Reise weiter: Ewig viel Zeit an der Grenzstation verbraten, so schnell wie möglich über Landstraßen und Autobahnen über Osorno nach Puerto Montt. Einkaufen, Essen gehen, erst mal an die Küste, der Südwestzipfel des chilenischen Festlandes. Berg- und Talfahrt durch bäuerliche Landschaft. Es ist Sonntagabend und uns kommen jede Menge Autos auf der Piste entgegen. Unsere Hoffnung auf einen ruhigen Platz schwindet. Doch wir wählen eine kleine Piste Richtung Küste. Sie wird immer enger und unbefahrener bis zu einer steilen Abfahrt zum Meer. Wir können es kaum glauben – ein einsamer, weitläufigen Kieselstrand mit einer felsigen Steilküste zur Rechten. Das Tageslicht reichte gerade noch, um den Tisch zu decken. Am nächsten Morgen fanden wir beim Strandspaziergang wieder sehr schöne geschliffene Marmorsteine, die im mitgeführten Eimer landeten. Leider gab es unzählige orangeschwarze Stechbrummer, die uns in Wolken umschwärmten. Ralf hatte die Fliegenklatsche zum Strand mitgenommen, tötete Brummer am laufenden Band und sammelte gleichzeitig Steinchen. Nachmittags liefen wir ein paar Stunden in die andere Richtung, immer am Meeressaum entlang. Die heftigen Wellen knallten uns immer wieder Kiesel gegen die Knöchel, so dass wir abends überall kleine blaue Flecken und Wunden hatten, aber auch eine schöne Ausbeute an Steinen. Am nächsten Morgen brachen wir auf nach Chiloe.

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