Chochrane – Rio Baker – Marmorfelsen – Coyhaique
Über Cochrane fahren wir am Rio Baker entlang, einem unglaublich blauen Fluss mit Stromschnellen. Ralf ist ganz verliebt in diese leuchtende Farbe und muss immer wieder anhalten und gucken. Irgendwann gelangen wir wieder zu den Marmorfelsen, diesmal wollen wir es packen! Leider fängt es sachte an zu regnen und hört auch nicht mehr auf. In Regenklamotten und (vorgeschriebenen) Rettungswesten lassen wir uns zu den Felsdomen schippern und sehen am Strand sogar ein Huemul, eine Art Reh, das hier sehr selten ist. Der Bootsführer zückt sofort sein Handy und macht mit uns zusammen Fotos. Der Wind weht ordentlich und das leichte Aluboot liegt nicht besonders gut auf den Wellen. Wir müssen uns mehrmals umsetzen, damit d as Gewicht gleichmäßig verteilt ist.
So langsam kennen wir uns gut aus in Coyhaique, von allen größeren Städten die netteste. Wir waren mal wieder im Waschsalon, in unserer Stammbäckerei, auf der Plaza zum Internetten. Wir haben an einem Fluss inmitten von Weidengebüsch übernachtet, eigentlich schön, bis auf den vielen Müll. Jetzt soll es weiter gehen – eigentlich. Aber schon nach vierzig Kilometern finden wir einen angenehmen Platz für die Mittagspause. Es ist sehr warm, ein schattiges Plätzchen ist gefragt. Der Fluss schlägt einen großen Bogen und hat viel Sand abgelagert, so dass ein großer Strand entstanden ist. Mächtige Baumstämme liegen an einer Uferseite, dazu hellgrüne Weiden, sehr hübsch. Einige andere Leute haben sich hier ebenfalls niedergelassen, aber es gibt genug Platz für alle. Wir parken an einem Hang oberhalb. Vor 4 Jahren stand hier noch eine Hausruine, von der nur noch die Bodenplatte geblieben ist – und der verwilderte Garten! Eigentlich hatte ich nur ein verschwiegenes Kackplätzchen gesucht, bin aber durch den herrlichen Duft auf die Himbeeren aufmerksam geworden. Ich pflücke mehrere Behälter voll, während Ralf ein extrem spannendes Buch liest und gar nicht mehr aus seinem Stuhl kommt. Wir bleiben über Nacht.