Rouladen in Sicht

Wir sind wieder im deutschen Winter angekommen! *brrrr* Regen bei 7°, bedeckt, Rest-Schneefelder. Mein liebster Schwager Herbert hat uns vom Flughafen DUS abgeholt. Ansonsten ist der einzige Lichtblick an diesem Tag die hausgemachten Rouladen, welche Herbert extra für uns gekocht hat!

Tage zuvor sind wir per Fähre von Buenos Aires nach Colonia in Uruguay über den Rio de la Plata geschippert:

Uruguay ist ungefähr so groß wie Deutschland, hat aber nur 3,4 Millionen Einwohner – und 10 Millionen Rindviecher. Die Landschaft ist flach und wird fast komplett landwirtschaftlich genutzt. Die Küste ist schön: Weitläufige, helle Sandstrände, Dünen, manchmal Wälder mit Eukalyptusbäumen und Palmen bis an den Meeressaum, einige Steilhänge. Im Mündungsgebiet des Rio de la Plata (unser Übernachtungsplatz) war das Wasser schlammig braun mit grünen Partikeln. Wir sind eher widerwillig ins Meer gegangen, besonders erfrischend war es eh nicht, eher wie abgekühltes Badewasser.

Im Dorf Libertad bekam der Sprinter eine Generalreinigung. Unser Termin: 17 Uhr an der Tanke. In Südamerika gibt es kaum Autowaschanlagen, man wäscht von Hand. Zwei junge Männer haben drei Stunden lang geschrubbt, um den Schlamm der vergangenen Monate abzuwaschen, zwischendurch hatten sie sogar noch Hilfe von einer Mutti. Wir waren währenddessen in einer Bar (klimatisiert) mit Wifi. Abends fuhren wir zurück zu unserem schönes Ü-Platz im Eukalyptushain, exponiertes Plätzchen am Steilhang mit Blick auf die Küste. Auch abends waren es noch 37°, viel zu warm zum Schlafen. Erst mal die Fenster aufmachen! Plöpp!!! Eines der Seitenfenster machte den Abgang und lag dann neben dem Auto. Alle Fenster und die Seitentür weit geöffnet lagen wir nackig auf dem Bett. Ich hatte mich mit einem feuchten Handtuch zugedeckt, die Hitze war unerträglich. Irgendwann sind wir dann doch eingeschlafen, denn wir wurden von einem wilden Sturm, prasselndem Regen, Blitz und Donner geweckt. Draußen ein lautes Geschepper, der Tisch war zur Seite geweht und Besteck, Salatreste und Plastikgeschirr flogen durch die Gegend. Wir sprangen aus dem Bett, schnell Fenster und Türen zumachen, alles ins Auto werfen, Keile unter den Rädern wegziehen, Auto umsetzen. Draußen alles stockdunkel, Ralf am Steuer, ich nackt mit Stirnlampe draußen, als Einweiser, während der Wind mir Sand und kleine Äste an den Leib schleuderte. Weil eines der Fenster fehlte, musste Ralf das Auto aus dem Regen drehen. Links und rechts ging es ziemlich steil abwärts, überall bildeten sich Wasserrinnen und Pfützen. Am nächsten Morgen sah das frisch gewaschene Auto nicht mehr ganz so sauber aus.

Montevideo, Ciudad vieja (Altstadt),19.2. Die letzte Station unserer Reise. Parkplätze sind hier Mangelware, die Parkwächter belegen jeden Zentimeter. Man wird nach der Parkzeit gefragt und stellt das das Auto in erste, zweite oder dritte Reihe.

Die Abwicklung im Hafen ging zügig, das Hotel war prima, mit Pool und luxuriös großem Zimmer mit Fenstern und Klimaanlage. Naja, das Bett hat mächtig gequietscht, obwohl wir uns kaum bewegt haben. Der Kühlschrank musste erst mal ausgewechselt werden, weil er tot war. Die Klimaanlage machte Lärm und tropfte gelegentlich Pfützen auf den Holzfußboden. Aber die Angestellten waren äußerst zuvorkommend. Und es gab zwei Dachterrassen, eine mit beleuchtetem Pool und Palmen. Wie zwei junge Robben sind wir zwei im Pool herumgeplantscht, meistens ganz für uns, schwimmend und hüpfend und kichernd. Unser zweiter Lieblingsplatz: Die Sessel vor dem Hoteleingang (Fußgängerzone), wo wir am letzten Morgen, 20.2. mit frisch gepressten Orangensaft und Fruchtsalat, bei lauem Lüftchen und 26° gefrühstückt haben.

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