17.1.2012 Di: Weiter zu den Thermas Pemehue. Diesmal nur wenige Laster und Autos, morgens ist es auch kühler. Bei den Thermas begrüsst uns ein netter Mann, der mal für zwei Wochen in Deutschland war. Er arbeitet für den Fundo des Grafen Hohenlohe, zu dem auch die Thermen gehören. Wir erfahren jede Menge über die Thermen, Land und Leute und stellen alle Fragen, die uns in den letzten Wochen in den Sinn gekommen sind. Diese Mann spricht nahezu Castellano, so dass wir ihn ganz gut verstehen können. Auch relativ langsam, was der Latino an sich nicht gerne tut. Zu seiner großen Freude beherrscht er einige wenige deutsche Wörter, die gelegentlich in seinen Sätzen auftauchen und uns ziemlich verwirren. Wooha=Woche, Walda=Wälder, allerdings: Bier!! dieses Wort kam fehler- und akzentfrei. Deutsch Bier! Gutt!
Die Thermas sind nur warm und nicht sehr ergiebig, aber es reicht für einen kleinen Swimmung Pool, ein Natursteinbecken (Pozo), leider mit Hütte drumherum (weil auch im Winter Leidende kommen und es so wärmer haben) und das Schärfste: Eine lange, schmale Hütte mit Betonböden und Wellblechdach, darin 8 Einzelkabinen, in jede passt gerade eine etwas rostige Badewanne. Fröhlich dreht unser Freund den Hahn auf und ermuntert uns, mal zu fühlen. Nach ein paar Minuten kommt warmes, schwefeliges Wasser und erfüllt die Bergluft mit einem Hauch von Furz. Echt scharf!
Wir bleiben auf dem Campingplatz, der dazugehört, wandern durch den Fluss, weil es sonst keine Wanderwege gibt, finden am Ufer einen Baum mit kleinen, süßen, vollreifen Kirschen. Wir lernen Tochter Elizabeta kennen, die uns Fleisch zum Grillen mitbringt und echt nett ist. Ein Feuerchen mit Fleisch und Stockbrot erfreut vor allem Ralf, wir bekommen gebratene, frischgeangelte Forellen von anderen Campern geschenkt. Im Dunkeln sitzen wir mit Kerzen im Pozo, genießen die Stille und Zweisamkeit.
Wummpa, wummpa. Es wird Nacht, Chile erwacht. Die nette Großfamilie (die mit den Forellen) kommt in Fahrt. Das Feuer lodert, die Fischlein bruzzeln, der Kassettenrecorder wummert. Aber sie sind ganz lieb und machen uns zuliebe leise und auch nicht mehr sehr lange.