Perito Moreno

20.02. – 25.02. Coyhaique/Puerto Ingeniero Ibánez/Grenze/Perito Moreno (Stadt)/Los Antiguos/Lago Posadas/NP Perito Moreno/ Gobernator Gregores/El Calafate/Gletscher Perito Moreno

20.02. Coyhaique: Geld, Sprit, Wasser, Vorräte, gewaschene Wäsche – alles vorhanden! Es geht weiter. Da unser Sprit nun begrenzt ist und die Versorgung im Süden Chiles nicht sicher ist, überqueren wir die Grenze nach Argentinien bei Puerto Ibánez auf einer kleinen Piste im Norden des Riesensees Lago General Carrera. Erst an der argentinischen Zollstation merken wir, dass wir die chilenische Grenze einfach durchgefahren sind. Das könnte  irgendwann Probleme geben…Ralf will  zurückfahren = 50 km Schotterpiste, öde Landschaft, knapper Sprit. Ich will weiterfahren – das biegen wir schon! Vorbei am Riesensee, der hier Lago Buenos Aires heißt, eingebettet in Felsen, unendlich und azurblau. Es folgt öde Pampa, allerdings mit wilden Straußen! Avestruz (Geflügel Struss) werden sie hier genannt. Abends in Perito Moreno: Tanken! Auch die Reservekanister! Ein gutes Gefühl! Schlafplatz an See, immer noch der Lago Buenos Aires, bei Windstärke 1000, Brandung wie am Meer.

21.02. Weiter nach Los Antiguos. Ein kleiner Supermarkt mit Kühltheke, ich frage nach Lammfleisch. Der dicke Chef holt ein ganzes Tier (ca. 30 kg), legt es auf die Säge. Seine Tochter spreizt Lämmleins Beine, gemeinsam wird es mit ungewaschenen Händen zerlegt. Auch vor dem Kassieren wäscht das Töchterchen sich nicht die Hände. Sie kann mir nicht rausgeben und will mir das Wechselgeld in Caramelos auszahlen. Durch bunte Berge und Pampa, ruckeln wir über Schotterpisten. Vicunas, Flamingos und Salzseen am Wegesrand. Abends am Lago Posadas. Am Ufer ein kleiner Flusslauf, als Schafpirk abgezaunt, auf der Erde jede Menge abgetrennte Lämmerschwänze. Igitt! Hinter der Folterstätte liegt der offene, milchblaue See. Wir finden Kiesel, schön wie Edelsteine und können uns gar nicht satt sammeln. Zurück im Auto: Schlüssel verloren! Nochmal zurück, Schlüssel gefunden! Wir überqueren eine schmale Landzunge mit Dünen, fahren eine abenteuerliche Piste über rutschige Kiesel und furten einen Fluss. Am nächsten Seeufer ist ein feiner Sandstrand, hier übernachten wir ganz alleine und in völliger Stille.

22.02. Vom Lago Posadas Pampapiste über Bajo Caracoles zum Nationalpark  Francesco Perito Moreno. Typische Andenlandschaft mit Bergketten, viele schneebedeckt, karge Vegetation auf kiesigem Gletschergeröll. Hier soll es Pumas geben. Der Parkwächter gibt uns ein Infoblatt mit Verhaltensregeln wie „Dem Puma nicht in die Augen sehen, langsam rückwärts entfernen“ usw. Wir sehen aber nur Flamingos, Reiher, Guanacos, Kühe, Pferde, Hasen, Füchse  und Gänseviehcher. Es ist bitterkalt, der Wind eisig, die Standheizung klappt nicht mehr. Die wenigen kleinwüchsigen Bäume wachsen ganz schief mit dem Wind und bieten ein wenig Schutz.

23.02. Wir wandern im Nationalpark und fahren nachmittags  die Ruta 40 bis Gobernator Gregores. Dauert den ganzen Tag und ist öde und staubig. Tanken: Mal wieder rationiert. 50 l = Tank halb voll. Übernachtung am Fluss bei der Brücke auf der Südstrecke.  24.02. Nochmal zur Tanke, 2. Ration aufnehmen, der Tank ist jetzt voll. Jetzt noch 250 km Ruta 40 öde Staub-Schotter-Piste bis El Calafate und Perito Moreno- Gletscher – mit 30-50 km/h. Obwohl kaum Verkehr ist, liegen am Straßenrand immer wieder Kadaver und Leichenteile. Die weitläufige Pampa erstreckt sich bis zum Horizont, gelegentlich tauchen Gruppen von Straußen und Guanacos auf. 90 km vor El Calafate wird die Landschaft wieder schöner: Blick auf die Bergspitzen, zunehmend hügelig, Seen und Flüsse. Sanftes Dahingleiten auf einer neuen, geteerten Straße. Abends kommen wir in Calafate an.

25.02. Perito-Moreno-Gletscher, morgens um 9Uhr sind wir schon mit den Reisebussen im Wettrennen zum Gletscher. 2×20 EUR Eintritt, dafür gibt es am Aussichtspunkt mittlerweile einen gläsernen Aufzug für Rollstuhlfahrer.… Das Wetter ist leider bedeckt, aber die Berge sind frei, doch gegen Mittag zeigt der Gletscher seine ganze Pracht im Sonnenschein. Immer wieder hört man das Eis mit gewaltigem Krachen brechen. Doch Ungeduld-Anne meint jedoch „da könnte aber ruhig ein wenig mehr passieren“. Später können wir tatsächlich noch hören und beobachten, wie ein Teil der Eiswand abbricht und in den See kalbt. *juuhuu*

…echte Motorradkurven

…Lago Buenos Aires 

…beim fröhlichen Tiere teilen 

…Annes Schatz!!! …highway to hell…das Blau ist wirklich so!

…Peroto-Moreno-Gletscher

2 Gedanken zu „Perito Moreno“

  1. Hallo Anne, hallo Ralf,

    das sind wirklich beeindruckende Fotos und spannende Berichte !
    Davon müsst Ihr später unbedingt mehr erzählen (und zeigen) spätestens beim nächsten „Wiesen – Grillfest“ (Ralf, dieses Jahr schaffen wir es !!)

    Ich (wir) wünschen Euch noch einen weiteren, spannenden Urlaub.
    Gruß
    Marvin, Petra, Julian und xy (einen Namen haben wir noch nicht, es wird aber noch ein Junge)

  2. Liebe Anne, Lieber Ralf,

    beeindrucken, dass ihr auf diesem Gletscher stehne konntet, es krachte und sogar ein Teil abbrach. Es überrascht mich, dass ihr gar keine Angst hattet. Die Steine sind wahre Schätze. Ich bin mal gespannt wofür Anne die verwendet.

    Phil David feierte gestern in kleiner Runde seinen 10. Geburtstag.

    Weiterhin wünsche ich wundervolle Erlebnisse…

    Lieber Gruß,
    Birgit

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