Vulkan-Fallout

1.2. – 4.2. Fjord/Puerto Montt/Osorno/NP Puyehue

1.2. In Puerto Montt erfahren wir, dass eine Fähre nach Süden erst am 17.02. möglich wäre! Bleibt somit nur die Strecke über die Grenze und auf argentinischer Seite abwärts. Über Osorno und Entre Lagos peilen wir NP Puyehue an.  Stopp am See – die Wasseroberfläche ist dicht mit schwimmenden Steinkügelchen?! Lavaschlacke vom Vulkan!?

2.2. Nationalpark Puyehue. Über dem Vulkan steht eine dicke Aschewolke und der Fluss ist grau von Asche. Wir erwandern uns mal wieder Wasserfälle. Im Wald wachsen Riesenbäume und Schlingpflanzen mit knallroten Blüten, im Gebüsch flattern braungrüne Kolibris.Grenzüberquerung –  eine Landschaft wie aus einem Gruselfilm.  Baumskelette, tote Landschaft, meterdick Asche an der Fahrbahn. Seen und Flüsse dicht mit Lavakügelchen bedeckt;  graues, aufgepufftes Zeug wie aus Hydrokultur-Töpfen. Hier war mal ein sehr schöner Naturpark bis Vulkan Puyehue vor etwa einem Jahr ausgebrochen ist. Noch immer spuckt er Rauch und feine Asche, die den Himmel verdüstert. Der größte Fallout ist auf der argentinischen Seite niedergegangen und hat die Touristikbranche lahmgelegt. Die Asche wird von Dächern und Weideflächen, Gärten und Straßen gekehrt und in Schluchten und auf Parkplätze gekippt. Aber jede Brise wirbelt den Staub wieder auf – schrecklich. Am Grenzübergang hängen noch etliche Warnhinweise und Verhaltensregeln und die Straßen werden ständig gewässert. In Villa Angostura ist noch so viel Asche in der Luft, die Landschaft noch so stark beeinträchtigt, dass wir weiterfahren. In San Carlos de Bariloche ist nichts mehr vom Vulkanausbruch zu sehen. Wir trödeln ein bisschen herum und fahren – leider schon im Dunkeln – Richtung El Bolsón, einen Schlafplatz am See suchen. Dank Ralfs HundertMeterFlutlichtStirnlampe sehen wir zumindest, dass wir nirgendwo einbiegen können – Zäune, Tore, Stachelgebüsch. Nach 1,5 Stunden Suche bleiben wir an einem Bootssteg und haben das Brausen der Straße noch lange in den Ohren.

3.2. Unser Erkundungsspaziergang am Seeufer führt uns an einen einsamen Sandstrand mit Resten eines Bootsstegs. Um in das glasklare Wasser zu gelangen, müssen wir erst mal einen höllisch kalten Zufluss durchschwimmen. Viele Gebiete dieser Region werden von Mapuche-Indianern verwaltet. So auch ein ursprünglicher Natur-Campingplatz, der am hinteren Seeufer liegt.

4.2. Naturpark Nahuel Huapi, abends am Bauernhof-Campingplatz im NP, unmittelbar am Lago Steffen. Grüne Wiesen, riesige alte Bäume, dazwischen Hühner, Rindviecher, Wildvögel, ländliche Idylle. Ein Bad im kühlen See, während es regnet. Dann die erste heiße Dusche seit 5 Wochen!! Dazu wird zweimal täglich der Holzofen angeheizt.

…Vulkan Osorno zeigt seinen Kopf 

…See  der schwimmenden Steine

…Vulkan Puyehue beim Asche spucken 

…Winterlandschaft mit Dauerschnee

…Mapuche-See

…Seen zwischen Bariloche und El Bolsón

Ein Gedanke zu „Vulkan-Fallout“

  1. Salve, Anne & Ralf!

    Schön, zu lesen, dass es Euch wohl rundherum gut geht. Bilder und Texte vermitteln einen prima Eindruck. Ich wünsche Euch weiterhin eine gute Zeit und freue mich mit Euch!!!

    Wolfram

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