Ruhe! – Endlich sind wir raus aus all diesem Gewimmel! Jetzt habe ich das Gefühl, hier angekommen zu sein. Wir sind auf dem Fundo (Privatgelände) von Peter Ernesto gestranded. Auf der Fahrt nach Süden sind wir einem Abzweig mit dem Schild ‚Reserva National Yali‘ gefolgt, um einen schönen Platz für die Nacht zu finden. Irgendwann wurde aus der Straße eine Piste, aus dieser dann ein schmaler Sandweg. Ein Holzgatter mit Schild „Bitte wieder schliessen“. Wir sind durchgefahren – und schwupps kommt ein schnieker Geländewagen angebraust – der Landbesitzer. Kein Problem – wir dürfen eine Nacht auf seinem Gelände bleiben und wir sollen uns einen schönen Platz suchen… Bingo!!!
Den finden wir auch schnell an einem Flußlauf neben einer alten verfallenen Scheune. Hier haben wir nun Zeit und Ruhe, alles zu sortieren und reisemäßig zu verstauen. Das Beste ist das Öffnen der Geheimverstecke – Unmengen Haribotüten, viele Gläser Nutella, Schokoladentafeln, Marmeladen, Tee, Bücher, Werkzeug, Ersatzteile Kleidung. (@ B.H. – bitte nicht petzen!)
So schön dieser Platz auch ist – ruhig, Vogelgezwitscher, grasende Kühe – er hat auch einen Haken: Moskitos! Nach Sonnenuntergang bedeutet dies den sofortigen Rückzug ins Auto und alles verbarriekadieren. Bei den verbliebenen Angreifern im Auto haben wir nur einen Gedanken – TÖTEN!
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Patagonientour 2016, Anne & Ralf
Kellner! – Eine Flasche Gas bitte!
Wir sind noch recht früh im Restaurant ‚Rincón Marino‘. Heute bedient uns Fernando. Nachdem wir bestellt haben, frage ich: „Wo bekomme ich eine 11kg-Propan-Gasflasche?“ Kein Problem, kommt sofort. Und tatsächlich – 20 Minuten später steht *ein Lieferwagen mit Gasflaschen vor der Tür.
Die Gasflasche durfte nicht mit dem Auto verschifft werden, deshalb bin ich froh, dass diese Flasche überhaupt in unseren Gaskasten passt. Natürlich sind die Anschlüsse in Chile anders, deshalb hatte ich mir einen Adapter besorgt – nur der passt nicht – *grumpff*. Also frage ich nochmal Fernando um Rat. Kein Problem – komm mit! Eigentlich sollte er jetzt Gäste bedienen, egal, er geht mit mir in die Stadt zu einer Ferreteria, einem Eisenwarenladen. Dort kaufe ich einen neuen Regler mit passendem Anschluss und Zubehör. Zurück am Auto hilft er mir auch noch alles zu montieren.
Fernando und seine Frau waren auch schon längere Zeit mit Rucksack auf Reisen in Mexico und USA. Wir waren ihm wohl auf Anhieb sympathisch…
Nachdem wir nun alles haben, was wir brauchen, raus aus San Antonio!
Wiedervereinigung
Endlich in San Antiono! Wir steigen am Bus-Terminal aus und gehen mit unserem Gepäck direkt zum Büro der Reederei, da es nur einen Häuserblock entfernt liegt. Dort muss ich die Reedereipapiere vorlegen und will meinen Rücksack abnehmen – doch den habe ich gar nicht auf dem Rücken – Anne hat ihn auch nicht – PANIK!!! Sobald mein panikblockiertes Hirn wieder denkfähig ist, wird mir klar, dass ich ihn im Bus habe liegen lassen. Supersprint zurück zum Terminal! Gerade als der Bus türeschliessend startet, kann ich ihn armewinkend anhalten – puhhh, gerettet! Eine halbe Minute später wäre mein Rücksack mit Kamera, Laptop und allen wichtigen Papieren auf dem Weg zurück ins 150 km entfernte Santiago unterwegs gewesen.
Wir checken im Sterne-Hotel Sonesta am Hafen ein. 130 USD die Nacht. Dafür mit Blick auf unser Schiff im Hafen. Dieser Hotelkasten mit Einkaufsmall wurde den Einwohnern von korrupten Politikern trotz heftiger Proteste vor die Nase gesetzt. 14 Stockwerke blockieren jetzt kleinen Fischerhäuschen und Restaurants den Meerblick (siehe Foto).
Am nächsten Morgen geht es mit der Reedereifreigabe in den Hafen. Doch unser Auto ist nicht da!
Also ab in das Hafenbüro im Hochhaus 4 Blocks weiter. Dort habe ich das Glück an Julita Alvarado zu geraten, die kompetent wirkt und sich verantwortlich fühlt.
Nach einiger Recherche stellt sich heraus, dass unsere Reederei einen Tippfehler in der Fahrgestellnummer unseres Autos eingebaut hat. Somit war es im Computer nicht auffindbar. Nun läuft alles einigermaßen reibungslos. Nochmal Hafen für die Entladebestätigung – Aduana (Zoll) – Hafen SAG und Auto abholen – wir sind vereint!
Llegada a Santiago
Völlig geplättet sitzen wir im Taxi von José Flores – Flores wie die Blumen. Er liebt Rosen. Wir haben gerade unseren 13-stündigen Flug, Immigration und SAG (Einfuhrkontrolle von Lebensmitteln) hinter uns. Wegen dieser mussten wir noch schnell eine Tüte von Annes köstlichen Apfelringen aufessen, da wir diese nicht einführen dürfen. Anne verteilt sie noch schnell an die anderen Fluggäste in der Warteschlange.
Im B&B-Hotel Travesia, mitten in Santiago, empfängt uns Christian überfreundlich in bestem Englisch – ist der schwul ? kommt gleich die Frage von Anne. Am späten Nachmittag geht’s mit der U-Bahn ins Shoppingcenter, dies hat sogar sonntags geöffnet. Hier tanzt der Bär! Hier finden wir was wir suchen- Telefonkarte mit Datentarif und einen Geldautomaten. Auf der Rücktour in der Metro verbreitet eine Musikgruppe gute Stimmung. Die haben hier sogar ihr Schlagzeug und Verstärker mittendrin aufgebaut.
Abends sitze ich noch mit Christian bei einem Glas Wein und er erzählt mir seinen Lebenslauf – ausgewandert in die USA, zurück nach Chile und als Englischlehrer an der Berlitzschule gearbeitet, dann das kleine Hotel von seinen Eltern übernommen.
Am nächsten Tag geht’s per Taxi und Überlandbus nach San Antonio – der Hafenstadt, wo unser Auto ankommen soll.
Neue Runde – neues Glück!
Meinen 3-Jahres-Rythmus habe ich wieder nicht geschafft zu realisieren. Es sind 4 Jahre geworden…
Anne und ich steigen gleich in den Flieger nach Santiago de Chile (IB3133+IB6833). Unser Sprinter soll auch morgen abend im Hafen San Antonio von Bord gehen. Wenn dann der Papierkram noch zügig klappt, sitzen wir hoffentlich mitte der Woche in unserem mobilen Heim für die nächsten 3 Monate.
Soweit der Plan.
Wir freuen uns natürlich, wenn Du einen kleinen Kommentar hier hinterlässt – so wissen wir zumindest, dass unser Blog auch angeschaut wird. Dann müssen wir uns nicht die Sinnfrage stellen. Dazu müßtet Du dich aber mit deiner eMail-Adresse registrieren.
Hasta luego!