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06 Über Sajama nach La Paz

20.Oktober 2017, Geisir im Sajama NP
Wir satteln auf und nehmen die Etappe nach La Paz in Angriff.

La Paz – der Hexenkessel

 

19.Oktober 2017, Geisir im Sajama NP
Diesen Tag vertrödeln wir einfach. Wäsche und Körper waschen ist angesagt und natürlich nochmal ein Bad im warmen Wasser, bis die Haut schrumpelig wird.

 

18.Oktober 2017, 100km vor Sajama
Der Morgen begrüßt uns mit herrlichem Sonnenschein. Auf der Weiterfahrt ragt schon bald der vergletschterte Gipfel des Vulkan Sajamas über den Horizont – atemberaubend! Bevor wir in NP einfahren, versorgen wir uns noch im nächstgelegen Ort. Hier im NP gibt es nichts. Nicht mal ein NP-Wärter nimmt uns Eintritt ab (passiert aber später bei der Aushfahrt). Durch sandige Pisten, mehreren Viehzäunen und ein paar kleinen Furten eeilen wir dem Geisir mit seinen heißen Quellen entgegen. Dort begrüßt uns ein holländischer BMW-Treiber und eine organisierte Wandergruppe. Es ist aber Platz genug, um ein Alleine-Feeling zu haben. Zum Abend haben wir die passende Badestelle im warmen Bach gefunden und genießen es sehr, den die Nächte hier auf über 4000m sind immer noch kalt…

Kirche im Dorf Sajama

 

17.Oktober 2017, auf dem Salar de Uyuni
Vom Salar fahren wir in Richtung Norden auf den Vulkan ‚Thunupa‘ zu. Wir wollen der Empfehlung von Joshua und Joana zum Nationalpark Sajama folgen. Von hier führen kleine Pisten erst am Ufer des Salar entlang, dann durch die Hügel des Hinterlandes. Im Dorf ‚Salinas de Garci Mendoza‘ bekommen wir, wie in der Karte verzeichnet, sogar Sprit. Die Suche nach einem Mittagessen verlief dadegen weniger erfolgreich. Es gab in einer Art Kantine Lamafleisch mit Reis und Kartoffeln. Wanja und Torsten fanden es nicht essbar. Dies kann daran liegen, sie zuvor das Klo besuchten…..
Die weitere Etappe durch das Hochland nach Copacabanita war recht ereignislos. Mit viel viel Glück schaffen wir es nun zwischen den Regenwolken hindurchzufahren und bleiben vom Regen unerwarteter weise verschont. Mein Magen rummort – ein Gruß vom Mittagessen? Als wir merken, das wir es bis zum dunkelwerden nicht zum Sajama schaffen, suchen wir eine Zeltmöglichkeit am Weg. Wir entdecken dazu eine tolle Felslandschaft.

05 – Uyuni und sein Salar

17.Oktober, Salar de Uyuni

Die Nacht auf dem Salz war kalt und windig. Temperaturen leicht unter Null. Aber die Nacht ohne Zelt, nur im Schlafsack, war unter diesem tollen Sternenhimmel trotzdem grandios.

Noch im dunkeln der Nacht rauschen etliche Jeeps mit zahlenden Touristen heran: Sonnenaufgang von der Insel schauen ist angesagt. Meine Mitfahrer schlafen noch und so schäle auch ich mich sehr früh aus meinem Schlafsack, um auch an dem Schauspiel teilzuhaben. Leider verhüllt eine Wolkendecke den Sonnenaufgang, und alle ziehen etwas enttäuscht und nach etlichen Selfies wieder von dannen. Der Spuk ist vorbei und ich kann allein das durchbrechen der Sonne genießen, wie die weiße Ebene des Salars nach und nach mit Licht geflutet wird und die Insel mit seinen Kakteen ihren Schatten darauf wirft – wow! Als ich wieder hinabsteige zu meinen Kollegen, ist der Kaffee fertig.

ich bin bekennender Salarfist

unser Nachtlager auf Salz. Hier hatten wir Suppe im Salz!
Blick von der ‚Isla Incahuasi‘ im Salar.

die shcwarzen Streifen sind Jeep-Fahrspuren

auf den Spuren der Dakar-Rallye
Skulpturen aus Salz, auch das Auto
16.Oktober 2017, Uyuni

Wir nutzen den Luxus der Satdt und gehen Frühstücken. Es gibt Tortillas oder Omelette mit Toast und Marmelde. Auch hier ist richtiger Kaffee nicht zu bekommen.

Heut steht auf dem Programm: Eisenbahnfriedhof und wir wollen auf den Salzsee hinausfahren. Doch nach dem Eisenbahnfriedhof mit unmengen alter Lokomotiven aus den 1910er Jahren sprechen uns Joshua und Joana bei Kaffee an. Die Zwei sind fast schon ein Jahr auf Tour. Ihre Motorräder, zwei kleine Honda’s, kauften sie hier in Südamerika. Sie haben tolle Geschichten zu berichten und geben uns den Tipp: Sajama-Nationalpark mit Zelten am Geisir.

Leider gerät unser Zeitplan aus dem Ruder und wir beeilen uns, endlich auf den Salzsee hinzufahren. Wir wollen zur Isla Incahuasi – eine Felsinsel im Salzsee – und dort Übernachten, ca, 90km. Leider ist der Himmel bedeckt und viel Zeit für Fotos bleibt vor der Dämmerung nicht mehr. Vor 17Jahren habe ich schon mal diesen Salzsee überquert. Damals stand er, bedingt durch die Regenzeit, knietief unter Wasser. Dabei hatte ich meine gute Spiegelreflexkamera, eine Nikon F3, im Salzwasser versengt und auch die über 100km durch Salzwasser allein mit dem Motorrad waren dramatisch…. Diesmal ist er trocken! Yeah!

wir treffen Joshua und Joana.
ich wollte schon immer Lokomotivführer werden!
Lokomotiv-Friedhof bei Uyuni. Die Loks stammen aus der Zeit um 1910.
Hier gibt’s frische Annanas filetiert.
Kaffee! Frühstück!
15.Oktober 2017, Uyuni

Wir sind nun endlich in Uyuni angekommen. Die Strecke nach der Lagunenroute hierher hat sich noch sehr in die Länge gezogen und der wahrgenommene Empfang war düster: schon 100km vor Uyuni war zu sehen, dass sich eine mächtige Unwetterzelle genau über Uyuni platziert hat. Wir haben uns schon auf Regenklamotten eingestellt. Kurz vor Uyuni frischt der Wind mächtig auf und jede Menge Mülltüten, welche vor der Stadt die Landschaft bedecken, wirbeln umher. Doch wir bleiben bis zum Hostel, ‚El Viajero‘ – ‚Der Reisende‘, trocken. Der Bolivianer denkt praktisch, und nutzt den vielen Müll in den Straßen um Verkehrsinseln auf den Kreuzungen zu bilden….

Uyuni ist für mich eher praktisch, als attraktiv. Es gibt wieder ’normale‘ Restaurants und Läden um einzukaufen. Richtige Supermärkte sind auch hier nicht zu finden. Wir kaufen alles an Straßenständen oder in kleinen Läden ein.

Uyunis Wahrzeichen – der Uhrenturm.
Bolivianisches Prestige-Bike.
frisch gepresster Orangensaft – mmmmhh!
unser Hostal ‚Viajero‘ – der Reisende. Einfach aber sauber und die Moppeds sicher im Innenhof.
neben den drei Betten passt unser Gepäck kaum noch ins Zimmer. Die Elektrik im Zimmer und im Bad ist für jeden, der es gelernt hat, ein Grauss.

 

04 – Lagunenroute

15.Oktober 2017, von der Lagunenroute nach Uyuni

Die Nacht auf unter 4000m hat uns besser schlafen lassen, auch wenn es kalt war. Wir sind froh, dass die Strecke nun besser ist und wir wieder durch belebte Orte kommen und Essen können. Der letzte Teil der Lagunenroute war teils derbes Wellblech und / oder sehr sandig. Sehr anstrengend zu fahren – wir sind erschöpft.

Endlich ein Restaurant – es gibt Pizza! Kaffee wird hier generell – wie auf dem Bild zu sehen – serviert: löslicher Pulverkaffee, eine Kanne Wasseer, Milchpulver und Zucker.
…in diesem Ort bekommen wir kein Frühstück.

 

14.Oktober, Lagunenroute

Die Zollabfertigung  ‚Aduana‘ liegt abgelegen an einer Mine auf über 5000m, ca. 60km hinter der Grenze. Wir finden sie nur durch Zufall und können unsere Motorräder nun offiziell einführen. Wanja hat besonders stark unter der Höhe zu leiden – wir wollen schnell wieder runter.

in Richtung Uyuni wandelt sich die Landschaft in eine weite Hochebene. 4000m.
hier fühlen sich die Lamas wohl.
auch Torsten roll unversehrt ins Ziel…
Die Piste an der Lagune entlang ist sehr sandig. Abseits der Piste hat Wanja besonders viel Fahrspaß.
Die Laguna Colorada wird ihrem Namen gerecht

bei dieser Mine ist der Zoll versteckt
Fumarolenfeld ‚Sol de Manana‘
…es stinkt, dampft und zischt
…und der Schlamm kocht.
…hübsche Überbleibsel des Winters
Bunte Berge überall

 

13.Oktober 2017, Beginn der ‚Lagunenroute‘

Am Ersten Tag auf dieser Route kommen wir bis zu den ‚Termas de Polques‘.  Es bläst hier auf 4400m ziemlich kalt und freue mich daher auf ein warmes Bad in der Termalquelle. Leider ist diese gut frequentiert, da sie an der Hauptstrecke der 4×4-Touranbieter liegt. Für diese sind hier auch die Hotels – einfache Unterkünfte. Essen, Wasser oder Sprit sind hier nicht zu bekommen.

Die Nacht wird unter Null Grad und wir alle haben schlecht geschlafen wegen der dünnen Luft. Die kleinste Anstrengung beschert uns Atemnot. Wanja hat starke Kopfschmerzen bekommen – Höhenkrankheit?

Torsten und Friedhelm geben den Plan ‚Uturuncu‘ auf. Sie keuchen schon auf dieser Höhe wie wild. Noch ca. 1000-Höhenmeter wäre zu heftig. Ausserdem ist Friedhelm’s Federbeim defekt. Er fährt zurück.

diese hübschen Vögelchen bevölkern alle Lagunen auf der Piste
Laguna Verde – ab jetzt nur noch Offroad-Piste
noch hat Friedhelm gut Grinsen an der Grenzstation….
Die Haus-Vulkane von San Pedro stehen auf der Grenze nach Bolivien.

 

13.Oktober 2017, San Pedro de Atacama

Noch sind wir in San Pedro, aber wir bereiten uns vor die sogn. Lagunenroute nach Bolivien zu Fahren. Dazu müssen wir für 550km-Offroad-Kilometer Sprint und für drei Tage Wasser und Lebensmittel dabei haben. Tortsen und sein dazugestossener Freund Friedhelm wollen ausserdem noch einen Abstecher auf den Vulkan Uturuncu machen. Dies sollmit über 5700m der höchste Anfahrbare Punkt Amerikas sein. Ich zweifele, ob dies Schlau ist – Torsten hustet schon seit seiner Ankunft und bekommt seine Bronchities nicht in Griff….

Coca-Blätter in die Backe schieben! Soll gegen die Höhenkrankheit helfen…
Kirche in San Pedro mit einer tollen alten Holzdecke.
Eingang zur Stadtkirche in San Pedro. Alles aus Lehm und Holz.
‚Supermarkt‘ – hier kaufen wir unsere letzten Lebensmittel ein.
Frühstück im Innenhof bei Morgensonne

 

03 – Downtown in der trockensten Wüste der Welt

11. +12.Oktober 2017
San Pedro de Atacama

Endlich haben wir die lange, öde Teerstrasse von Antofogasta über Calama nach San Pedro de Atacama hinter uns. Unterwegs haben wir alte Ruiniengebäude einer Mienen-Siedlung zu unserer Herberge erkoren. San Pedro mag ich sehr, wegen seiner schönen Restaurants, Cafés und Kneipen, welche alle komplett aus Lehm gebaut sind. Häufig spielt sich hier alles in den Innenhöfen der Gebäude ab. Oft mit einem Lagerfeuer.  Ein wenig touristisch hier, aber immer noch sehr nett für meinen Geschmack.

Hier haben wir Torsten, einen der ‚Container-Mitbewohner‘, auf seinem Motorrad wieder getroffen. Wir überlegen, ob wir zusammen die einsamen Strecken nach Uyuni/Bolivien unter die Räder nehmen. Es ist eine Hochwüstenstrecke zwischen 4000m und 5200m Höhe, vorbei an Vulkanen und Lagunen mit Flamingos. Evtl. zum Vulkan Uturuncu auf 5730m hoch. Gegen die Höhenkrankheit werden wir uns mit Coca-Blättern versorgen… Heute machen wir jedenfalls erstmal einen Pausentag auf dem Campingplatz mit Pool und WiFi.

Touristenmeile in San Pedro de Atacama
Frühstücks-Cafe mit Wanja und Torsten, welchen wir hier wiedergetroffen haben.
Abends lecker Essen in einem der tollen Restaurants, welche komplett aus Lehm gebaut wurden und einen Innenhof mit Lagerfeuer bieten.
Auf dem Weg nach San Pedro de Atacama…
Kleine Kipplore für die Laster der Kupfermiene bei Calama.
Unser ‚Hotel‘ in einer Mienen-Ruinenstadt.

9.+10.Oktober 2017
Von Therma Junca über El Salvador, Chanaral, Küste nach Taltal ins Hostal

Wolkenbank von den Küstenbergen.
Piste an der Küste nördlich von Taltal.
Wir nutzen das Hostel und machen uns ein feines Frühstück.
Wanja will Spaß!
Durch Überschwemmung zerstörte Infrastruktur im Tal Rio de Sal in Richtung Chanaral.
Bunte Berge beim Abstieg in Richtung El Salvador.

Wir nehmen, trotz wenig Sprit, noch den 25km langen Abstecher zur einsamen Therme Junca mit. Die Wüstenstrecke führt uns in eine tolles Tal, welches von farbigen Felsen umrahmt wird. 4000m – die vielen Tiefsand-Passagen rauben mir die Kraft und ringe nur noch nach Luft. Die Spuren führen immer tiefer ins Tal hinein und wir müssen öfter durch den Fluß fuhrten. Wir finden die heiße Quelle nicht, auch als Wanja hartnäckigig noch die nächste Sanddüne überquert und noch 20min. weiter fährt. Keine Quelle – auch er gibt auf… Zurück zum zu den windschützenden Ruinenmauern. Wanja trocknet seine nassen Schuhe am Lagerfeuer. Am nächsten Morgen ist das Wasser im Topf 4cm dick gefroren…

Zufahrt ins Tal mit der Therme Junca.
…falscher Weg! Hier geht nichts mehr.

7.+8.Oktober 2017
Auffahrt zum Paso San Franzisco, Grenzstation, Laguna Verde und zurück. Richtung El Salvador. Übernachtung an der Therme Junca.

Bei der Auffahrt zum Paso San Franzisco von Copiapó aus, kommt uns auf 2500m Höhe die Motorrad-Gruppe aus Valparaiso mit Torsten und den anderen dreien entgegen. „Der Pass ist gesperrt!“ heißt es. Wanja und ich beschließen trotzdem hoch zufahren. Mindestens zur Laguna Verde über einen  Pass mit 4600m Höhe. An diesem Abend übernachten wir noch auf ’sicherer‘ Höhe 2800m (wegen Höhenkrankheit). Es wird ziemlich kalt und windig. Am kommenden Tag zur Laguna Verde merken wir die auswirkungen der dünnen Luft bereits deutlich. Die Motorräder haben keine Leistung mehr – obwohl Wanja’s ein Einspritzer ist und ich bei meiner den Luftfilterkastendeckel offen gelassen habe, damit mehr Luft hinein kommt. Aber die Fahrt durch den eiskalten Wind wird mit einer heißen Therme an der Laguna Verde belohnt.

Chilenische Familie aus Copiapó lädt zum Picnic in der Schutzhütte.
Aufwärmen in der Therme an der Laguna Verde nach drei Stunden fahrt durch eisigen Wind. aaaaahh!
Laguna Verde vom Paso San Franzisco auf 4500m
Übernachtungsplatz auf 2800m an der Auffahrt zum Paso San Franzisco.

 

Küste bis Copiapó, 7.Oktober 2017

Übernachtungsplatz adé.
Gewaltige Pazifikwellen an unserem Übernachtungsplatz.
Die Wüste blüht.

02 – Durch die Hintertür nach La Serena

3.Oktober 2017, Valparaiso
Die Moppeds sind gesattelt, schnell noch geduscht – wer weiß, wann’s wieder möglich ist – wir wollen los. Schnell noch ein Abschiedsfoto mit Martina, Enzo, Hund und Katze.

Erstmal raus aus Valparaiso, kurz WhatsApp gecheckt, ob die anderen Vier ihe Motorräder nun haben, und weiter nach La Ligua auf schnellen Straßen. Dort Kaufen wir noch unser Abendesssen im Supermarkt ein. Einkaufen oder etwas essen, ist hier kein Problem, in jedem Dorf gibt es unzählige Mini-Einkaufsläden und Ess-Büdchen. Aldi und Co haben hier noch nicht Fuß gefasst.
Direkt haben wir eine wünderschöne Piste durch die Berge gefunden. Bald ist sie ungeteert und führt uns in einen einspurigen, stockfinsteren Tunnel und man sieht im Scheinwerferlicht nur Staub – kommt uns da ein Bus entgegen? Das ungute Wissen kein Rückwärtsgang zu haben weicht zum Glück der Erkenntnis, dass er in die gleiche Richtung fährt – puhh!
Danach entdeckt Wanja einen Kuhpfad Hangaufwärts – Bingo, wir haben unsere Übernachtungsstelle. Der Himmel sieht gut aus und wir beschliessen das Helt eingepackt zu lassen. Ein Feuer ist schnell entfacht und wir knacken unsere Bierdosen – ein gelungener erster Fahrtag.

Es scheint, das Wanja und ich gut harmonieren, Fahrstil passt, Fahrkönnen auch, der Sinn für gute Pisten und geeignete Schlafplätze passen ebenso. Dss er nicht so oft isst wie ich, kommt meinem Plan, ein wenig Abzunehmen, zu gute. Wanja ist Bescheiden, unkompliziert und redet nur, wenn’s was zu sagen gibt. Mal sehen ob’s so weitergeht und er es ebenso sieht….

4.Oktober 2017, in den Bergen
Morgens hängen im Tal die Wolken. Wir sind zum Glück darüber und es sieht toll aus, wie die Milch dort wabert. Es mit der Sonne heben sich auch die Nebelschwaden und hüllen uns ein, bevor wir starten. Durch einige weitere Tunnels geht es. Ab ins Tal, Tanken, WiFi, WhatsApp, eMail, mit Anne skypen, einkaufen, weiter geht’s zur nächsten Piste durch die Bergee. Hier wird es nun richtig einsam und die anfangs gut ausgebaute Piste zu verschiedenen Mienen reduziert sich zu einem einspurigen und steinigen Pfad – yeah, so haben wir’s gern! Als dieser Tag zu ende geht, finden wir keinen so tollen Übernachtungsplatz und begnügen uns mit einer windschützenden leeren Behausung unweit der Strasse.

5.Oktober, Samo Alto bei Ovalle
Dafür finden wir am nächsten Morgen nach wenigen Kilometern einen Bachlauf wo wir uns frisch machen und sogar ein Bad nehmen können.

Der nächste Ort Antofalla ist eine richtige Mienenstadt, dem grünen Gestein zufolge, wird wohl Kupfer abgebaut. Der damit verbundene Wohlstand hat dem Ort zumindest eine präsentable Kirche beschert. Wir lassen Antofalla aber links liegen und starten durch nach La Serena, eine größere Stadt an der Küste. Tanken und Mittag!!! Hier essen wir lecker Fisch. Es gibt ‚Reina‘, einen wohlschmeckenden Fisch aus dem Pazifik. Und weil wir so hungrig aussehn, gibt’s vom Küchenchef noch kostenlos einen Teller mit drei Fischhälften extra.
Weiter geht’s nach Copiapo. Auf der Ruta 5 wäre es ca. 4 Stunden fahrzeit. Wir nehemn natürlich die Küstenpiste, wohlahnend, dass es 2-3Tage werden. Die anderen vier haben uns auf dem Weg zum Paso San Fransisco natürlich schon überholt. Egal, wir haben ja Zeit und sicher mehr Fahrspaß. Dieser Tag endet an einem kleinen einsamen Strand umringt von Felsen. Leider hängen dunkle Wolken am Himmel und bieten eine trübe Stimmung – bis die letzte Sonne nochmal aufreißt. Ich genieße das Tosen der Wellen und schlafe in meinem Zelt ein….

 

6.Oktober, Punta Choros
Nebel, kühl, ungemütlich! Zeitgleich pellen sich Wanja und ich aus unseren Zelten – heute morgen gibt es Rührei mit Speck, Zwiebeln und Tomaten. Nach den ersten Pistenkilomtern treffen wir Mauricio aus Chile mit seiner BMW. Er macht eine zweiwöchige Motorradtour in seiner Heimat. Er macht uns eine Piste schmackhaft, welche nicht in unserer Karte verzeichnet ist. Stunden später sind wir etwas ernüchtert: Mit unserer Beladung haben wir diese Strecke abgebrochen,. Viel feiner, tiefer Sand durch ein felsiges Labyrinth mit viel Auf und Ab war uns zu heftig…
Aber wir kommen noch auf unsere Kosten: eine weitere Küstenpassage über Dünen und Felsen nehmen wir unter die Räder. Da es hier nicht so verwinkelt ist, können wir mit genügend Tempo durch den teils tiefen Sand pflügen. So schaffen wir dann auch knackige Steigungen. Nachmittags beim Essen sind wir erschöpft und glücklich.

Valparaiso – Start ins ungewisse

Abflug in Düsseldorf

Es war Abschied von Anne und Start einer ungewissen Reise. Man liest und sieht – ich starte mit sehr gemischten Gefühlen: Freude auf ein neues Abenteuer in nie dagewesener Länge. Neugierde auf neue Begegnungen, Landschaften und Abenteuer. Aber es schlummert auch die Sorge, dass ich vielleicht auch mal das ‚arme Dier‘ alleine unterwegs bekomme. Es wird spannend!

Der Flug nach Santiago de Chile und die Weiterfahrt per Bus zur Hafenstadt Valparaiso klappten recht gut, gemessen am Abenteuer welches Torsten, einer der Motorrad-Container-‚Mitbewohner‘, erleben durfte. 78Stunden Anreise von Deutschland qausi ohne Schlaf, da der Flieger (Air France A300) wegen eines techn. Defekts nach Paris zurückkehren musste. Details erspare ich euch, aber sein Gepäck ist bis heute noch nicht nachgekommen…

Werkstatt und Partybereich der Villa Kunterbunt

Bei meiner Ankunft begrüßte mich ein regnerischer Samstag. In der Villa Kunterbunt wurde ich von Martina+Enzo herzlich aufgenommen und gleich zu einem tollen Lomo-Essen eingeladen. Martina hat mir das tolle Turmzimmer reserviert. Dort wurde ich dann auch gleich Sonntag mit Sonne begrüßt – jippieee! Die Aussicht von hier über die Andenkette und die Hafenbucht ist grandios.

mein tolles Turmzimmer
Andenglühen
Treffen mit den weiteren Container-‚Mitbewohnern‘ – Thomas, Vogdan, Christian

Per WhatsApp konnte ich die anderen, welche ihre Motorräder ebenfalls im gleichen Container geladen haben, aufspüren. Thomas, Vogdan und Christian. Einen Tag später kam noch Torsten, der Schlaflose, hinzu. Erst heute, Montag, habe ich noch Wanja kennen-gelernt.

Valparaiso ist eine lebendige und bunte Stadt. Die meisten Häuser sind bunt – manche sorgar mit tollen Grafitties.

Kulinarisch geht’s nun sachte bergab, erst Annes Leckereien daheim, dann hier im Restaurant noch lecker Fisch, aber in den nächsten Tagen wird es sich Richtung Hühnchen, Pommes, Hamburger und Spaghetti abwärts bewegen, obwohl ich nach oben fahre…

hauptsache lecker!
Ralf und Wanja – glücklich!

Ja!!! Wir haben die Moppeds! Transport mit Klaus Demel und Abwicklung über den Speditionsagenten haben gut geklappt.

Malefiz-Steine

Nachdem wir noch bis nachts um 24 Uhr den Sprinter vorbereitet haben, bin ich Montag (7.11.) morgens um 6h30 in Richtung Hamburg gestartet. Mein Rückfahrticket für 14h38 von Hamburg mit der Bahn hatte ich bereits in der Tasche.

Malefiz-Stein 1: Vollsperrung der A1 hinter dem AB-Kreuz Unna. Die Staus und Umfahrung über Paderborn hat mich glatt 2 Stunden gekostet.

Malefiz-Stein 2: Plattfuß hinten links, mitten auf der Autobahn. Glücklicherweise hatte ich in den letzten Wochen öfter Räder und Ersatzräder montiert und demontiert, was mir einige Übung und gängige Schrauben brachte. Deshalb: Reifenwechsel in nur 15 Minuten! Aber mit vorbeirauschenden Lastern in gefühlten 10 cm Abstand! Der neue Kompressor wurde gleich mit Bravour getestet, weil das Reserverad nicht genügend Druck hatte.
mit plattem reserverad nach Buenos Aires

Die Anfahrt-Beschreibungen von Mafra-Tours waren nicht mehr up to date und es dauerte, bis ich das richtige Termial gefunden hatte.

Zu allem Ärger hatte ich noch am Abend zuvor im Internet gesehen, dass unser Schiff nun erst am 21.12. in Buenos Aires ankommen wird und nicht planmäßig am 13.12. . So müssen wir die ganzen Formalien in Buenos Aires während der Weihnachtsfeiertage erledigen und mit etwas Pech kommen wir erst Richtung Neujahr auf die Strasse. Umbuchung nicht möglich…da steht er nun im Hafen

last Order

…es ist Sonntag, 6.11.

Die letzten Vorbereitungen an unserem Sprinter laufen. D.h., ich montiere noch die letzten Kunststoff-Radschalen und Schmutzfänger und Anne beklebt Motorhaube, Kotflügel und unteren Seiten mit einer Folie, die gegen Steinschlag schützen soll. Manche Folien hat Anne mit Rostflecken und Schrammen bedrucken lassen, damit der Wagen nicht so neu aussieht. Ausserdem hat Sie auf meinen Wunsch noch Länderflaggen und ein paar Karten mit aufgeklebt. Doch dieses Aufkleben verlangt deutlich mehr Übung und das Ergebnis dient so noch mehr der Abschreckung und dem Diebstahlschutz 😉

Um 15Uhr ist der Sprinter meinerseits fertig und ich kann nun endlich meine Sachen packen….

 Das Folien aufkleben zieht sich bis in die Nacht hinein, obwohl zwischendurch auch Hans mitgeholfen hat.

…sogar Hans hilft mit

…Anne lacht trotzdem noch

…fertig!