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Congillo Nationalpark

Ohh und Ahh, Ralf kriegt sich gar nicht mehr ein, der Vulkan Llaima. „Ein Vulkan wie im Bilderbuch“ sagt Ralf. Auf der Piste zum Conguillo-Nationalpark haben wir ungefähr 30 Mal angehalten und den Vulkan aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit verschiedensten Vordergründen fotografiert.
Im Conguillo-Nationalpark: Leuchtend blaugrüne Seen, riesige Araukarien, immer wieder der Blick auf die verschneiten Berge, uralte Wälder. 2011 waren wir schon einmal hier und halten uns deshalb nicht so lange auf – aber zumindest lange genug für ein paar schöne Fotos und ein Mittagsschläfchen.

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ab in die Berge

Soeben haben wir die Ruta5, die Autobahn, welche Chile von Nord nach Süd verbindet, unterquert. Hier in Victoria füllen wir unsere Vorräte wieder auf. Denn wir wollen weiter in die Berge, wo die Versorgung wieder spärlich wird. Hier ist das Land besiedelt und jeder Privatbesitz ist vollständig eingezäunt. Deshalb sind wir ganz überrascht, einen schönen Übernachtungsplatz am Fluß zu finden. Hier lachen uns die Cocaboras aus, so heißen zumindest die Eisvogelverwandten in Australien. Am nächsten Morgen weiter nach Curacautin, Malaclhuello und Augsburg. Augsburg?! So heißt zumindest das Restaurant, in welches wir einkehren und mit der Besitzerin auf deutsch plaudern können. „Ach das! – dies ist nur eine kleine Vogelspinne“. Anne befördert tapfer das kleine Tier mit Glas und Pappdeckel vom Boden nach draußen. Meine Spinnenphobie ist bald aktiv immunisiert.
Unser Versuch eine Schleife nach Norden durch die Natianalparks mit den Vulkanen Lonquimay und Navidad zu Fahren, endet sehr bald im Schnee bei 1750m Höhenmetern. Also Plan B, ab zu den Termas am Rio Blanco. Wir sind die einzigen Gäste und freuen uns auf den heißen Pool in der Nacht. Zuvor noch schön ein Stück Fleisch auf den Grill. Aber der Spaß hat seinen Preis und ist mit ca. 40EUR gut bezahlt…

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Lago Lanahue

„Wir fahren zu den Seen, wenn wir nichts finden, gehen wir auf einen Campingplatz.“ Wir fahren lange am Ufer entlang – nix. Dann also Campingplatz. Schön hier, toll, so leer! Kommt der Besitzer: Nächstes Wochenende beginnt erst die Saison, er schickt uns nach nebenan. Nebenan gibt es nur kalte Duschen. Ich will aber mal wieder ein Warmduscher sein. Wir werden weiter geschickt, können den nächsten Besitzer nach einigem Hin und Her überreden, uns aufzunehmen – obwohl er eigentlich nur Hütten vermietet und keine Camper aufnimmt. Es ist schon spät, der Platz ist sehr schön, es gibt Feuerholz und Meister Geister kann endlich mal wieder kokeln. Eigentlich würde ich lieber das Auto sauber machen, bekomme aber Schimpfe (hast wohl Flurwoche, unromantischste Frau der Welt usw.) und muss mich dazu setzen, Sterne gucken und Bier trinken. Ich Ärmste!

Ganz in der Nähe sind Wasserfälle. Wir wandern durch Gestrüpptunnel an einem Wildbach entlang zum ersten, dann steil bergauf zum zweiten, dem schöneren.Und entdecken die Welt der Insekten: Orange Riesenameisen, Vogelspinnen, stakelige Spinnen, die sich im Zeitlupentempo bewegen und ein fixer Käfer, der unserem heimischen „Goldschmied“ sehr ähnlich sieht. Weil der sich so schnell bewegt, fange ich ihn ein und lasse ihn erst wieder frei, als die Kamera eingeschaltet ist. Igitt! Jetzt hat er mir Sekret in die Hände gesprüht und die stinken erbärmlich!

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Strand der Gehirne

Im Gestein sehe ich ein versteinertes Auge. Hatte es sich gerade bewegt? Ich klopfe darauf, nein es ist Stein und wende mich ab – da wieder! Diese versteinerten Gehirne lassen einem schon mal die Phantasie durchgehen. Hier einen Film drehen. Auf einem fernen Planeten, mit Glibbermonster und so was. Aaarggh, wir werden angegriffen! Scotty, beam uns hoch – schnell!!

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Ruta del Mar II

Staubige Piste durch schöne Landschaft, ein Schild: „Höhle irgendwas Santa Trallala“. Ralf liebt Höhlen. Ein ausgedehnter Strand, darauf ein Riesenfelsblock. Wir laufen über feuerheißen Sand zum Fels, wo uns die unvermeidliche Jungfrau Maria empfängt. Der Felsen öffnet sich zu einem hohen Durchgang, es tropft feucht von der Decke. Der komplette Block ist ausgehöhlt und man kann verschiedene dunkle Gänge gehen. Eiskalt ist es hier und bei Flut überspült. Schnell wieder ins Warme!
Ein Strand-Stellplatz nach dem anderen, eine wirklich schöne und wilde Küste. Im nächsten Dorf winkt uns eine Senora und will mit ins 30 km entfernte Coelemu. Marta, 67 Jahre alt, 8 Kinder, 24 Enkel. Sie darf vorne sitzen und vernascht ein paar Haribos. In der Stadt fragt sie nach Geld für die Rückfahrt im Bus. Finden wir doof und sie bekommt nada. Abschied an der Copec, wo wir wie immer volltanken und 100 Liter Wasser aufnehmen wollen. Diesmal schließt der freundliche Tankwart einen Schlauch am Waschbecken an und flutet damit den ganzen Sanitärraum. Daraufhin klettert er in die Dusche, aber der 20l-Kanister wird ihm doch sehr schwer. Er stellt ihn ab und lässt die Dusche heftig regnen. Jetzt kommt Wasser gemischt mit kleinen schwarzen Steinchen aus der Leitung und 2 weitere Tankwarte eilen herbei, dicht gefolgt von der Besitzerin. Das wäre manchmal so, Stadtwasser. Sie haben auch noch Wasser aus dem Pozo, zum Blumengießen, das wäre aber nicht gechlort. Nehmen wir. Zum Abschied noch ein Foto mit einem der Tankwarte und ein Hut-Geschenk in chilenischen Landesfarben. Winke, winke!

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hier bleiben wir!

[Reserva Nacional Los Queules – Höhe Cauquenes]
Arcos…..
Ein ganz besonders schöner Strand mit Felsbögen, den Arcos. Viele schmale Felsbuchten, die vom Wasser überspült werden und prima Kletterfelsen. Tagsüber kommen immer mal wieder andere Touris, aber abends haben wir den Strand für uns allein, kilometerweit. Die Brandung ist allerdings zu heftig zum Baden – nicht schlimm, wäre sowieso winzig-kalt.
Früh morgens ziehen dann die Pelikan-Patroullien von 3 bis 15 Pelikanen wie auf einer Perlenschnur dicht über der Dünung übers Meer.
Und weil es hier so schön ist, bleiben wir gleich zwei Nächte…

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Ruta del Mar I

[Iloca bei Licantén] Prächtige Kakteen mit großen weißen Blüten auf steilen Felsklippen, bizarre Felsformationen, strammer Wind, Extremwellen, Surfer, Gedenksteine für verunglückte Surfer.
Blüten über Blüten, so schöne Pferdeweiden hat die Welt noch nicht gesehen! Die Sonne scheint fast ohne Unterlass, aber der Wind ist ganz schön kalt. Immer wieder kleine Dörfchen, gibt es Restaurants, haben die auch frischen Fisch. Unser Favorit ist Reina, was auch immer das ist. Der Fisch wird gebraten oder gegrillt, dazu Pommes oder Reis und ein paar Salatblätter und Tomaten, die man sich selber mit Öl, Zitrone, Salz und Pfeffer anmacht. Sehr schlicht, aber gut. Heute allerdings habe ich mich mal richtig was getraut: Suppe mit Meeresfrüchten! Der erste Schreck: Alles satt bestreut mit grünem Koriander – Äaargs! Dann zwischen diversen Muscheln und ein paar Krabben eine außerirdisch fiese Spezies, die ich namentlich nicht kenne. Sieht aus wie ein grauer Penis mit rotorangem Inneren und schmeckt nach verschmortem Elektro. Und jede Menge von diesen gräßlichen Algen (Ulte), die oft am Strand gesammelt werden. Lieber doch beim Bewährten bleiben…
Die Ulte-Algen werden übrigens auch roh gegessen, mit feingehackten Zwiebelchen und Zitronensaft. Die Gartenschlauch-Konsistenz hat mich aber bisher davon abgehalten, dieses Rezept auszuprobieren. Manche Leute sammeln sie auch für den Export nach China.

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Erdbeeren!

ERDBEEREN! – schreit Anne. Ich hätte beinahe eine Vollbremsung eingeleitet. Aber in Tat sind wir hier in der Fruchtkammer Chiles gelandet und an der Strasse stehen überall Stände mit Früchten.
Anne: Hervorragend, ich liebe Erdbeeren! Im Aldi kostete das Kilo zuletzt 8 €, das war sogar mir zu teuer – und jetzt kann ich hier die Saison verlängern!
Die Landschaft ist sanft hügelig, sehr weitläufig, alles blüht. Frühsommer mit warmen Tagen und kühlen Nächten, die Vögel singen, die Vogelspinnen jagen und ich habe auch schon die ersten Blumensamen geerntet. Überall wachsen Eucalypten, die duften sehr aromatisch, ich pflücke immer ein paar frische Zweige fürs Auto.
In den kleinen Dörfern bekommt man nicht allzuviel, aber doch alles Nötige. Die Läden sind oft nur Bretterbuden oder Blechhütten mit sehr provisorisch zusammengenagelten Regalen. Der Supermercado auf dem Foto (Pichilemu) ist schon de Luxe, sehr geräumig, Riesensortiment, Scanner, Computerkasse mit Monitor an der Decke!!!

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Puertocillo

‚Portecillo‘ Vor acht Jahren ist Ralf mit dem Motorrad durch Zufall hier gelandet und glaubt sich auszukennen. Wir stehen hier dann auf einer Aussichtplattform . Unten ist das kleine Dorf, wo laut Karte die Straße enden sollte – doch sie endet hier, 300m über dem Meer. Ralf erinnert sich an eine Piste, die er mir und dem Auto aber nicht zumuten will. „die ist so steil, da hab‘ ich die Luft angehalten“.Die Alternative: Über Privatbesitz, ging damals, diesmal stehen wir vor einem geschlossenen Tor. Ein winziges Männchen kommt heraus. Es trägt ein weites Hemd, eine Cap und eine Jogginghose, in die jemand mit liebevoller Hand einen Reißverschluss eingenäht hat. Für den direkten Zugriff.
Der zahnlose Kleine erklärt uns in bestem Bauern-Chilenisch mit Turbogeschwindigkeit eine Alternative – wir verstehen nur Bahnhof und bitten ihn langsam und deutlich zu sprechen. Also erklärt er es noch zweimal in gleichem Tempo – nur lauter. Der Eigentümer hat eine feine Tafel aufgestellt, mit einem langen Stöckchen wird uns eine neue Piste gezeigt, die weniger steil ist.
Diese finden wir auch – ebenso die Nebenwirkung: Ein Campingplatz, ein Stück weiter im gesamten Waldgrundstück „Campen verboten“. Und Vorbereitungen für einen Bungalowpark sind auch zu sehen. Bleibt uns nur, auf dem offenen Strand zu übernachten, dieser Bereich ist etwas ereignislos. Wir wandern am Strand entlang, nach 3 km ragen einzelne schroffe Granitfelsen aus dem Sand, sehr schöner Platz (s. Foto). Eine alte Frau sammelt Algen, die von den Chilenen gerne verspeist werden. Riesige braune, verzweigte Peitschen von gummiartiger Konsistenz (Schmecken leicht grasartig, teils weich, teils knorpelig).
Wir greifen da lieber zu einem Kunstmann-Bier. Der stete, heftige Wind schaukelt das Auto und uns in den Schlaf.

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La Boca

GoogleEarth sei Dank für diesen tollen Übernachtungplatz, bereits ich im Hotel entdeckt. Unweit der Stadt Navidad mündet ein Fluß ins Meer und bildet eine große Landzunge. Und meine Spürnase für Pisten lässt mich schnell die ausgespülte Lehmpiste zur 100m tiefer liegenden Meeresküste finden. Schon mal eine selektive Zufahrt, die normale PKW’s und Wohnmobile aussen vor lässt (sorry!).
Hier können wir uns Dünen oder Sandstrand aussuchen. Leider ist der Pazifik noch zu kalt und zu wild zum Baden – aber zum Muschelsuchen passt’s.

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