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26 karibische Bergwelt bei Minca

Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft zieht sich. Die erste war zu teuer, die zweite hat nur einen Schlafsaal. Am Ende landen wir im Restaurant-Hotel ‚Mirador‘ auf dem Bergrücken mit toller Aussicht.

unsere Unterkunft. Kostet pro Nase 50000COP=15EUR.
Aussicht von unserer Unterkunft auf Santa Marta

Mi, 27.12.2017 Hotel Mirador
Frühstück im Cafe Minca. Teuer aber lecker. Anschließend wandern wir zum ‚Pozo Azul‘, einer bekannten Badegumpe. 45min. den Berg rauf – vor Ort ist großer Touriauflauf. Alle wollen dahin und die meisten haben sich hochfahren lassen. Eigentlich ist es eine sehr schöne Badegumpe mit Wasserfall. Ich nehme ein kurzes Bad zur Abkühlung und wir verschwinden wieder, bevor der nächste Schub Touris anrückt.

Pozo Azul die Badegumpe

Nachmittags drehe ich mit dem Motorrad eine Runde durch die Berge. Beim Hostal ‚Aloha Ke Akua‘ mache ich halt, zum einen weil ein Geländewagen mitten im Weg steht, zum anderen weil ich nochmal nach dem Weg fragen will. Dabei werde ich gleich an Matthias verwiesen, einem Deutschen. Ich bestelle mir im Hostal einen Maracuja-Saft. Saulecker! Matthias gehört zur fünfköpfigen Kommune dieses Hostals. Er ist so nett und zeigt mir die ganze Anlage und erzählt wie sie entstanden ist und was sie noch vorhaben. Die Lage ist traumhaft. Das Hostal liegt auf 1200m auf einem Bergrücken. Nach Westen und Norden sieht man die Karibik. Nach Osten die verschneiten 5000er Berge der Sierra Nevada. Sie vermieten Hüten bzw. Schlafplätze und bieten vegetarische Gerichte und Säfte an. Er selbst hat BWL studiert und für eine Bank gearbeitet. Seid 14Monaten lebt er nun hier in der Komune und ist glücklich. Ich frage mich, ob ich so leben könnte – ich glaube nicht. Vermutlich wäre es mirzu eintönig, auch wenn die Natur noch so schön ist.

Kommune und Hostal ‚Aloha Ke Akua‘

Do, 28.12.2017 Hotel Mirador
Heut hat Torsten Geburtstag. Habe einen Muffin mit Kerze und ein Päckchen handgemachten Kaffee für ihn besorgt und ihn damit beim Aufwachen überrascht.

…abends ist richtig was los in Minca! Sogar die Kirche hat verkaufsoffenen Abend.

Fr, 29.12.2017 Hotel Mirador
Weiterfahrt in Richtung Cartagena. Hostal im Salinenort in Galerazamba. Das Hostal wird von einem rehr netten jungem Paar betrieben. Geschäftstüchtig sind sie auch. Beim Frühstück wird die Extratasse Kaffee und die Milch darin separat berechnet.

Strand bei Garelazamba

Sa, 30.12.2017 Hostal in Galerazamba
Auf Empfehlung des jungen Hostalbetriebers Jorge, fahren wir zum Vulkan Totaum. Beim Anblick falle ich fast vor lachen vom Motorrad. Ein 20m hoher Vulkankegel mit einem Schlammbad oben drin. Eine Treppe führt rauf, oben wird man mit Schlamm eingerieben, dann kann man die andere Treppe wieder runter gehen und den Schlamm trocknen lassen. Später kann man den Schlamm im See wieder abwaschen. Kostet 10000COP=3EUR.

Wir fahren weiter nach Cartagena und suchen uns ein Hostal. Gar nicht einfach, denn zu Sylvester ist es hipp in Cartagena zu feiern. Die Menschen kommen aus der ganzen Welt hierhin und die Unterkünfte sind entsprechend ausgebucht. Wir landen im El Prado und können dort ein Mopped im Aufenthaltsraum und eins im Laden nebenan unterstellen. Draußen sollte man sein Mopped nicht parken. Es wird von bewaffneten Überfällen berichtet.

Schlammvulkan Totaum
Mädchen mit eingeschlammtem Gesicht

25 Tayrona-Nationalpark (Karibikküste)

Mi, 20.12.2017 Camping kurz vor Bucaramanga
Zahllose LKW’s auf der der kurvigen Straße. Alle wollen sie überholt werden. Mich fischt die Polizei heraus und verlangt alle meine Papiere und will ein Strafgeld haben, weil ich in der Kurve mit doppelt durchgezogener Linie einen LKW überholt habe.
Doch bei der Strafgeldfindung wird er unsicher. Was bin von Beruf – Techniker, wie sieht mein familiäres Verhältnis aus – Frau mit zwei Kindern, wieviel verdiene ich – sehr wenig. Er berät sich mit seinem Kollegen und fragt letzendlich – Strafzettel oder weiterfahren? Ist klar – nochmal gut davon gekommen!

Do, 21.12.2017 Motel 200km vor Santa Marta
Es geht weiter nach Santa Marta. Aber auch dies lassen wir links liegen und fahren direkt in Tayrona NP. Hier soll es die tollste Karibikküste kolumbiens geben. Es soll über Weihnachten voll werden, davon merken wir aber nichts. Der Eintrittspreis für den NP ist mit 76000COP=22EUR sehr teuer. Aber der kleine Campingplatz mit Restaurant ist ein Traum – Wiese und Sand unter Palmen direkt am Strand. Leider kann man im Meer nicht schwimmen wegen zu starker Strömung. Aber für eine Abkühlung ist es gut.

Fr, 22.12.2017 Camping ‚Los Castillos‘ im Tayrona NP
Strand, Baden, Strandwanderung, Lesen, faullenzen. Nachmittags eine Mopedtour nach Palomino, dem nächsten Ort.

Sa, 23.12.2017 Camping ‚Los Castillos‘ im Tayrona NP
Torsten ist es zu langweilig hier. Er reist schon heute nach Taganga, einer Bucht nördloich von Santa Marta. Ich fahre die 35km mit ihm, da ich sowieso in Santa Marta Geld holen muß – hier gibt es keinen Automaten weit und breit.
Taganga ist ein Touriort, welcher nicht gewachsen, sondern aus dem Boden geschossen ist. Alles ist provisorisch. Straßen sind ungeteert und bestehen aus Bauschutt und Abfall. Der Strand wird zum größten Teil von Fischerbooten eingenommen. Eine kleine Ecke ist noch zum Baden. Die Unterkunft ist einfach, teuer aber mit Platz für die Moppeds.

So, 24.12.2017 Camping ‚Los Castillos‘ im Tayrona NP
Mein NP-Ticket läuft heute aus und will deshalb heute Abend in Taganga sein und Torsten wiedertreffen.
Zuvor aber mache ich noch eine Wanderung im NP zum Piscina, eine natürlichen Bucht, in der man sicher schwimmen kann. Die Gehzeit dorthin beträgt 1,5Std. und die Strecke führt durch Urwald mit Affen und Wombat-ähnlichen Tieren im Unterholz. Urwald, tolle Felsen und Meeresstrand wechseln sich ab. Zwischendurch bieten Leute vom Wiwa-Stamm Getränke wie Kokosmilch oder gepresste Apfelsinen an. Der Badestrand am Piscina in der von einem Riff geschützten Bucht ist klasse. Topp Badetemperatur, schwimmtaugliche Welle, Felsen, Sandstrand, Sonne. Danach noch ein leckeres Fischchen im nahegelegenen ‚Restaurant‘. Witzigerweise treffe ich hier auch noch Thomas.
Abends in Taganga treffe ich Torsten wieder. Er hat für uns eine Einladung von Sewis, einem Münchener, der z.Zt. bei Pedro, einem Protugiesen lebt. Dieser hat sich hier mit seiner kolumbianischen Freundien niedergelassen.
Die Wohnung ist sehr spartanisch, ein leerer Raum mit großem Kühlschrank, im Innenhof 4 Hängematten, ein offenes Klo und die Bar. Mittendrin ein Tisch mit Stühlen – fertig!
So feiern Sewis, seine Freundin Stephanie, Lee aus England, Pedro und wir zusammen Weihnachten. Etwas zu Essen, Bier, Strand, Musik machen und hören….

Mo, 25.12.2017 Hostal in Taganga

Di, 26.12.2017 Hostal in Taganga
Wir wollen in die Berge nach Minca. Hier soll es schöne Wasserfälle und Gumpen geben.

Achtung! Gefährlicher Ameisenbär
so sehe ich im ‚Sommer-Outfit‘ mit meinem bepacktem Mopped aus.
Zeltplatz – nur direkt unter den Kokospalmen sollte man sein Zelt nicht aufstellen
es sollen schon viele Menschen von einer Kokosnuß erschlagen worden sein
zelten auch am Strand möglich….
jeden Abend romantische Fackelbeleuchtung auf dem Campingplatz – da fehlt nur meine Liebste
Campingstrand – wegen der Strömung leider nicht zum schwimmen geeignet
hinten das Restaurant und rechts die Hängemattenunterkunft
Wanderung im NP

Blattschneide-Ameisen
schwimmen im Piscina – der sicheren Bucht

Getränkestand der Wiwa bzw. Tairona, den Ureinwohnern der Gegend

Bucht von Taganga

Obststand an der Straße

 

 

 

 

 

 

24 Bogota

Fr, 15.12.2017 Hotel in Garzón
Weiter bis Neiva im Tal des Rio Magdalena, einem der größten Flüsse in Kolumbien. Es geht an einem riesigen Stausee vorbei. In Neiva finde ich ein tolles Straßenrestaurant direkt am Fluß und bekomme sehr leckeren Fisch. Direkt vor dem Restaurant turnen große Leguane in den Bäumen herum. Einer fällt von dort in den Fluß – aber Leguane können schwimmen. Mit Schrecken sehen ich, dass eine Alu-Öse der Satteltaschenaufhängung gebrochen ist. So geht es danach vorsichtiger weiter nach Villavieja um zur Tatacoa-Wüste zu gelangen. Dies ist eine kleine, aber die einzige Wüste in Kolumbien. Dort treffe ich auf australische-kolumbianische Familie und freue mich über ein wenig Smaltalk. Ich checke auf einem Campingplatz mit Swimingpool ein. Im Pool lerne ich ein holländisches und ein italienisches Backpacker-Pärchen kennen. Schön mal wieder in englisch zu quatschen. In der Nacht lege ich mich in die Wüste zum Sterne gucken. Es ist klarer und mondlosem Himmel und es sollen viele Sternschnuppen zu sehen sein – ich sehe nur eine.

Sa, 16.12.2017 Camping in der „Desierto de Tatacoa“
Ich starte Früh und lasse mir noch ein paar gute Tipps für Kolumbien von den Packpackern geben. Die Strecke zur Hauptstraße ist sehr schön und führt erst durch eine Hügellandschaft der Wüste, dann durch Wald, danach über den Rio Magdalena über eine alte Brücke, welche gleich in eine gegenüberliegende Felswand in einen Tunnel verschwindet. An dieser Strecke sind einige Viehweiden. VOn dessen Zäunen klaue ich ein Stück verzinkten Draht um meine Satteltaschenaufhängung zu reparieren. Die letzten 50km vor Bogota führen vom tropisch warmen Klima hoch in die kalten Nebelschwaden auf 2600m. Im Hostal in Bogota treffe ich wieder auf Torsten.
Abends verabreden wir uns mit Wanja, welcher auch hier ist, zum Essen. Für ihn ist die Reise hier zu Ende.

So, 17.12.2017 Hostal in Bogota
Mittags nehmen wir ein Taxi zur Teleferico – der örtlichen Seilbahn bzw. Zahnradbahn – zum Sanctuario Monserat. Hier ist die Hölle los und ganz Bogota scheint auf dem Berg zu sein. Jede Menge Weihnachtsdeko-Figuren stehen hier herum. Schön bunt. Torsten und ich schmieden Pläne, ob wir nach Costa Rica und den karibischen Bocca-Inseln fahren bzw. fliegen.

Mo, 18.12.2017 Hostal in Bogota
Wäsche waschen, GPS-Stecker löten, Motorradhändler suchen, Torsten will Reifen suchen, da sein TKC80 nach 1000km schon deutliche Verschleißerscheinungen zeigt.
Torsten hat sich gegen den Flug nach Costa Rica und den Boccas entschieden.
Alleine will ich das auch nicht machen und so bleibt Plan B zur Karibikküste in Nordkolumbien bei Santa Marta zu fahren.
Abends treffe ich, neben Wanja, auch noch Christian, Vogdan und Thomas (die anderen drei Container-Mitfahrer) beim Abendessen. Auch für Christian und Vogdan ist die Reise hier nun fast zu Ende. Sie wollen noch kurz nach Santa Marta für Weihnachten.

Di, 19.12.2017 Hostal in Bogota
Weiterfahrt nach Santa Marta über Bucaramanga.

ein Teil von Bogota
Sanctuario Monserate
„…ich möcht so gern ein Engel sein…“ (Rammstein)
Skulpturen aus Draht und Folie

Rio Magdalena
kleine Kaffee-Plantage
Lagune in den Bergen – prima zum schwimmen

 

23 Gumpenalarm am Ende der Welt

Ich starte mittags in Lago Agrio zur Grenze nach Kolumbien. Dort kann man in einem Grenzgebäude die ecuadorischen und kolumbianischen Grenzformalitäten erledigen. Der kolumbianische Zoll macht es sich einfach, und verlangt gedruckte Fotos von Motor- und Rahmennummer und Kopien von allen Dokumenten. Dies macht mir für Geld der Restaurantbesitzer nebenan. Im nächsten kolumbianischen Ort will ich Geld vom Automaten holen. Der erste klappt nicht, der Zweite auch nicht. Nach einer halben Stunde Sucherei und halben Stunde Schlange stehen vor einer Geldausgabestelle, teilt mir die gute Frau der Bank mit, dass es hier mit meiner VISA-Karte auch nicht geht. *grmmmpf* Also kein Bargeld. Nun noch Versicherungsbüro suchen, denn hier ist diese Pflicht und wird wohl auch bei Polizeikontrollen geprüft – sagt man. Ich bekomme eine vorläufige Versicherungspolice. Als ich aus dem Versicherungsbüro komme, wird’s bereits dämmerig. Mist, ich wolte noch 140km weit nach Mocoa, wo der tolle Wasserfall „Fin del Mundo“ zu finden sein soll. Ich komme wieder in die Nacht durch viele Baustellen mit viel Verkehr. Nach zwei Stunden anstrengender Nachtfahrt finde ich endlich eine brauchbare Unterkunft 60km vor Mocoa.

Mi, 13.12.2017 Hostal 60km vor Mocoa
Kaffee und ein trockenes Brötchen zum Frühstück. Dann geht’s weiter nach Mocoa. Dort kann ich die originale Versicherungspolice in einem Büro abholen. Aber erstmal Geld am Automaten holen. Danach mit Anne telefonieren. Als ich an der Plaza sitze und telefoniere, kommt ein Herr vorbei und drückt mir die Versicherungspolice in die Hand. Wie praktisch, das nenne ich Service! Zurück zum „Fin  del Mundo“ und dort in ein Hostal eingecheckt. Denn zum Wasserfall muß man ca. eineinhalb Stunden laufen. Es ist ordentlich warm und ich öle und der Weg geht immer weiter rauf. Aber kurz nach der Passhöhe erreiche ich den Flußlauf und herrliche Badegumpen tun sich auf. Natürliche nehme ich sie alle. Eine willkommene Abkühlung nach dem anstrengenden Aufstieg. Allerdings bin ich nicht alleine hier. Aber das Touriaufkommen ist noch im grünen Bereich. Weiter Flußabwärts gelange ich nach einer viertel Stunde zum Wasserfall. Bauchliegend schaue ich über die Abbruchkante 70m in die Tiefe. In einer Höhle neben einen der Wasserfallgumpen ist ein kleines ‚Restaurant‘. Dort bekomme ich leckeren Fisch. Der Vater einer kolumbianischen Familie erzählt mir von der Tatacoa-Wüste und von den tollen Bergen bei Bucaramanga.
Abends beim Parilla (Grill-Restaurant) will man mir vergammeltes Fleisch andrehen – ich lasse den Teller zurückgehen und bekomme einen Neuen. Diesmal ist das Fleisch ungenießbar knorpelig. Ich lasse ihn stehen…*schade*

Do, 14.12.2017 Hostal am „Fin del Mundo“
Weiterfahrt in Richtung Neiva. Die historische Ausgrabungsstätte San Augustin lasse ich links liegen. Schöne Strecke durch viele grüne Alleen. Bis Neiva schaffe ich es nicht mehr vorm dunkel werden und Übernachte ich Garzón, einer Kleinstadt.

 

22 Amazonas-Dschungel

Ich sitze im Bus und fahre durch sattes Grün. Amazonas-Becken! Die Siona-Lodge, in welcher ich die nächsten drei Nächte verbringen werde, liegt tief im ecaudorianischen Dschungel im Cuyabeno Nationalpark. Die Lodge liegt an der sogn. Laguna Grande, welche Teil des Wasserwegenetzes im Amazonasbecken ist. Die Busfahrt dauert erstmal zwei Stunden. Dann geht es weitere zwei Stunden mit dem Motorboot durch Flüsse und Wasserwege im Dschungel. Hier gibt es keine Straßen mehr. Alles passiert per Boot. Schon die Fahrt im Motorboot ist ein Abenteuer für sich. Dabei macht uns unser Guide unterwegs auf Affen in den Bäumen und auf Vögel am Flussufer aufmerksam. Kurz vor Ende der Bootstour nimmt der Bootsführer kleine, kaum erkennbare Fahrrinnen durch den Urwald, daraufhin weitet sich der Wald und macht einer großen Lagune Platz. Gut versteckt im Uferdickicht liegt die Siona-Lodge. Neiser, unser Guide für die nächsten Tage, begrüßt uns und teilt uns unsere Unterkünfte zu. Alles halboffene Hütten mit Strohdach und komfortablem Bad. Das Bett ist mit Moskitonetz versehen – zum Glück sind aber keine Stechviecher zu sehen. Und es ist warm – ab jetzt läuft mir kontinuierlich der Schweiß. Aber das ist ok. Mit mir sind noch sechs weitere Tourteilnehmer aus den USA dabei. Drei Mädels aus Kanada, ein Paar aus den USA, welche seid zwei Jahren in Ecuador leben und deren Bekannte. Ausserdem sind noch fünf weitere Gäste einer anderen Tour in der Lodge. Also ingesamt eine überschaubare Gruppe, wo ich noch jeden persönlich kennenlernen kann.
An der Lodge turnen gerade die Affen herum. Der Affenchef klaut eine Banane aus unserer offenen Küche.
Neiser, unser ergeiziger Guide, lädt uns vorm Abendessen zum Annacondagucken ein. Dazu geht’s per Boot zur Nachbarinsel. Dann Vögel und Affen gucken im Swamp, dem überfluteten Waldgebiet. Danach raus auf die Lagune zum Sunset-Schwimmen. Hier ist die Lagune frei von Kaimanen, Anacondas und Piranhas. Die größte Schwierigkeit hierbei ist, wieder halbwegs elegant ins Boot zu kommen (wer schon mal im offenen Wasser versucht hat in ein Boot zu kommen, der weiß wovon ich rede).
Nach dem Abbendessen geht es weiter mit einer Nachtexkursion direkt von der Lodge zu Fuß in den Urwald. Neiser zeigt uns allerhand nachtaktive Insekten und Amphibien. Unter anderem einen Baumscorpion, welchen man mit seiner UV-Taschenlampe hervorragend sehen kann.

Sa, 09.12.2017 Cuyabeno NP, Siona-Lodge
Der Tag beginnt mit einem tollen Frühstück: Rührei, gebratener Speck und kleine Würstchen, Frische Mangostückchen, frische Ananas, Banane, Müsli, Kornflakes, Yougurt, frischer Mango- und Orangensaft. Dazu echten Kaffee.
Nach dem Frühstück besuchen wir eine Siona-Community, ein indigenes Volk mitn 15 Communities in diesem Nationalpark. Wir backen Brot mit der Yuca- bzw. Maniokwurzel. Dazu müssen wir zuerst einen Strauch aus dem Boden zerren, um an die Wurzel zu gelangen. Diese schälen und waschen wir. Mit einem Reibeblech machen wir daraus einen Brei. Dieser wir mit einem bastähnlichen Band ausgewrungen, damit er trocken wird. Dieses Maniokpulver wird nun gleichmäßig dick in eine Tonpfanne verteilt, welche durch ein Holzfeuer beheizt wird. Ohne weitere Zutaten wird daraus ein festen Fladen. Wenn er beidseitig leicht braun wird, ist er fertig und schmeckt durchaus lecker. Man kann ihn quasi mit allem möglichen belegen, ob herzhaft oder süß.
Anschliessend besuchen wir den örtlichen Shamanen. Er schildert uns wie man Shamane wird, welche Aufgaben er hat und wie er das Ayahuasca (haluzinogenes Getränk aus einheimischen Pflanzen) verwendet um in Trance zu kommen. Dies ist wichtig um eine Analyse des Patienten durchführen zu können.
Abends Sunset-Schwimmen und Nachts Kaimane suchen.

So, 10.12.2017 Cuyabeno NP, Siona-Lodge
Vorm Frühstück Vogelbeobachtungstour per Boot.
Nach dem Frühstück Wanderung durch den Urwald.
Nachmittag frei und abends rosa Fluss-Delphine gucken und ein letztes mal Sunset-Schwimmen.

Mo, 11.12.2017 Cuyabeno NP, Siona-Lodge
Rückfahrt per Boot und Bus nach Lago Agrio. Irgendwie geht auf dieser Fahrt mein gutes Objektiv für die Kamera verloren. Vermutlich ist es mir irgendwo aus dem Rucksack gefallen. Eine komplette Durchsuchung des Busses blieb erfolglos….
Ich bleibe noch eine Nacht im Hostal, wo ich mein Moped geparkt habe.

Di, 12.12.2017 Lago Agrio, Hostal platinum class
Es regnet. Ich liege wieder im Bett nach dem Frühstück. Keine Lust im Regen zu starten. Schreibe an den nächsten Blog-Beiträgen.

Siona-Lodge

die einzelnen Unterkünfte
die Terrasse
die Zimmer
Gemeinschaftsraum
Lagunenblick-Terrasse

 

Amazonas und Sunset-Swimming

zweistündige Anfahrt per Boot

üblicher Wasserstand in der Lagune. In der Trockenzeit kann man hier gehen….
Sunset-swimming

 

Siona-Community

Maniok-Wurzeln ausbuddeln
…dann zu Brei reiben
das getrocknete Maniok-Pulver wird zum Fladen gebacken
‚Mal‘-Früchte mit intensiven Farben werden ausprobiert
Shamanen-Übung

 

Tiere

Unser Guide Neiser gibt uns ein kurzes Briefing
….jetzt wissen wir, warum wir Gummistiefel bekommen haben

 

Nachtexpeditionen

kleiner Kaiman

Baum-Scorpion im UV-Licht

21 Lago Agrio – ein Hauch von Amazonas

Do, 07.12.2017 Lago Agrio, Hostal Platinum Class
Torsten fährt heute schon weiter nach Kolumbien. Heute wird es wieder sehr heiß. Nachts hatten wir die Klimaanlage an – auf 27Grad – dies war schon eine gute Abkühlung. Auf der Landkarte habe ich den See „Lago Agrio“ ausgemacht. Dort ist auch ein kleiner Park. Da will ich hin und packe auch meine Badesachen ein. Meine Wirtin frage ich, ob man dort wohl auch schwimmen kann – sie meint nur „Piranhas“!
Dort angekommen, zahle ich 2,50 USD Eintritt incl. Bootsmiete. Ich bekomme Paddel, Schwimmweste und ein Langboot, welches eine Mischung aus Kanu und Ruderboot ist. Es lässt sich mit dem Stechpaddel gut fahren. So paddel ich gemächlich am Ufer entlang und halte die Augen nach Schildkröten, Schlangen, Vögel, Affen und Faultier auf. Einige Vögel und ein paar Affen kann ich erspähen.
Nach der Bootstour mache ich noch eine Dschungelwanderung.
Am Nachmittag fahre ich zum Grenzfluss Rio San Miguel und halte Ausschau nach einer Bademöglichkeit. Ich finde eine Piste, welche zu einem Seitenarm führt. Hier finde ich eine hervorragende Badestelle. Vorbeikommende Leute frage ich, ob man hier baden kann oder ob einen die Piranhas auffressen. Sie nehmen die Frage durchaus ernst und meinen, hier wäre es sicher. So wage ich mich hinein in den herrlichen kühlen Rio Aguas Blancas.
Abends will heute Maita mit Boa-Fleisch probieren – ist aber leider aus und ich nehme nochmal Fisch.

Fr, 08.12.2017 Lago Agrio, Hostal Platinum Class
Frühstück im Hostal. Danach bringt mich der Mann der Besitzerin zum Treffpunkt für meine Dschungeltour.

Maito mit Tilapia – regionale Spezialität
Baden im Zufluss des Amazonas
Genußpaddeln

 

Huazin oder Stink-Truthahn, soll ein Urzeitvogel sein

wenn man genau hinschaut, sieht man die fleissigen Blattschneideameisen
Abends alles klar zum Gewitter

 

 

19 Bienvenido Ecuador!

Mi, 29.11.2017 Tombogrande
Viel Verkehr, Landwirtschaft, alle wollen in die Plantagen und auf die Felder. Wir fahren zum Grenzübergang Macará. An der peruanischen Grenzstation treffen wir zwei Kolumbianer mit ihren Motorrädern. Sie warten nun schon drei Stunden auf ihre Einreiseformalitäten. Vier weitere LKW-Fahrer stehen in der Schlange. Das System läuft nicht – wir müssen warten. Da wir eigentlich nur unser Einreise-Zollpapier vom Mopped abgeben müssen, drängel ich mich dazwischen – es klappt!
Bienvinido Ecuador! Das System läuft nicht – wir müssen warten. Nach zwei Stunden Wartei können wir mit dem Zöllner vereinbaren, am späten Nachmittag nochmal vorbeizukommen. Derweil fahren wir nach Macará in Ecuador und nehmen ein Hotel. Hier sieht alles etwas ordentlicher aus. Weniger Müll in der Landschaft und die Häuser sind sogar meistens verputzt und mit fertigem Dach. Ganz im Gegensatz zu Peru.
Abends beim Essen gesellen sich Peter aus Deutschland mit der BMW und Eckhardt aus Österreich mit seiner 1190er KTM zu uns. Die zwei Polizisten sind im Rentenalter und über Mittelamerika hierrunter gekommen. In den nächsten vier Wochen wollen sie noch nach Patagonien und wieder zurück nach Santiago de Chile. Strammes Programm!

Do, 30.11.2017 Macará
Weiterfahrt nach Cuenca. Wir sind heiß auf unsere neue Reifen und lassen auf den gut geteerten und kurvigen Strassen die Moppeds fliegen. Die Landschaft ist schön grün und bergig. In Cuenca werden wir von Hugo, dem Hostalbesitzer herzlich begrüßt. Er spricht sogar ein wenig deutsch.

Fr, 01.12.2017 Cuenca
Bevor wir zum Motorradhändler fahren, reinigen wir die Moppeds an einer Lavanderia für Autos. Gegen 10Uhr sind wir bei Morijon Motos und lernen den Besitzer Cristobal kennen. Er ist ein wenig im Stress, aber unsere Reifen sind, wie bestellt, da. Ausserdem können wir im Hof unter einem Pavillion schrauben und ich meinen Ölwechsel machen. Dafür sind die Teile leider nicht, wie bestellt, da und ich muß darauf bis zum Nachmittag warten. Letztendlich klappt aber alles.

Sa, 02.12.2017 Cuenca
Die Suche nach Ersatz für meine verlorene Regenjacke bleibt erfolglos. Größere Größen sind hier schwer zu bekommen. Diese hören meist bei L auf oder XL fällt sehr klein aus.

seltsame Bäume. Sehen fast wie Affenbrotbäume aus.
Pause!
…hoch in den Bergen mit Blick auf Wolkendecke. Da wollen wir nicht rein.
Vorbereitung zum Ölwechsel. Neuer vordereifen ist schon drauf.
Unser Café Azul an der Plaza. Hier gibt’s leckeres Frühstück und anständigen Kaffee.

einfaches, aber sehr nettes, Hostal
Hugo und ich sind uns gleich sympathisch

 

 

 

20 Quito

So, 03.12.2017 Cuenca
Wir fahren die gut ausgebaute Strecke von 460km in einem Rutsch. Wetter ist so lala – kurze Regenschauer, ansonsten trocken und bewölkt.

Mo, 04.12.2017 Quito, Casa Helbling
Hubert vom Hostel ist eine Wonne. Endlich mal wieder ein herzlich lachender Mensch. Er hat als gelernter Optikermeister mit eigenem Laden alles aufgegeben um seit 13 Jahren in Ecuador mit seiner Liebsten zu leben. Er hat allen Ballast abgeworfen und führt hier heute ein glückliches, leichtes Leben.
Er gibt uns vielle Tipps für Quito und Umgebung.
Wir nehmen ein Taxi zur Teleferico, einer Seilbahn welche auf einen Berg mit ca. 4100m fährt. Von dort hat man eine grandiose Aussicht auf Quito. Leider ist der Cotopaxi, einer der höchsten Vulkane der Welt, in Wolken gehüllt.
Anschliessend besuchen wir noch die imposante Basilica del Voto National. Dort kann man bis in die Spitze des Turms über eine schwindeleregende Aussentreppe, nachdem man den Dachstuhl durchquert hat.
Auf dem Rückweg finde ich einen Outdoorladen und kaufen mir einen neue Regenjacke zum Wandern.

Di, 05.12.2017 Quito, Casa Helbling
Heute will ich in den Motorradladen „EuroMoto“. Ich brauche neue Motorradhandschuhe und eine dichte Regenhose. Der Laden scheint es nicht nötig zu haben, er macht erst um 11Uhr auf. Wir setzen uns gegenüber in ein Café. Regenhosen, sind wie überall, nur in kleinen Größen zu haben. Regen-Überhandschuhe hat er nicht, dafür wasserdichte Handschuhe von Fa.Klim – dafür will er 278USD haben!!!! Ich winke ab.
Anschliessend besuche ich den botanischen Garten, welcher nur einen Häuserblock weiter liegt.

Mi, 06.12.2017 Quito, Casa Helbling
Wir wollen ins Amazonasbecken nach Lago Agrio. Ich habe die Antwort bekommen, dass die Laguna Grande voll Wasser ist. Das Wetter soll gut werden. So habe ich eine 4-Tages-Tour bei der Siona-Lodge gebucht. Torsten will sich noch nicht entscheiden, aber ich glaube, er hat nicht wirklich Lust dazu.
In Quito ist Feiertag, Gründungs-Jahrestag. So sind die Strassen schön leer und wir kommen zügig aus der Riesenstadt.
Die Strecke ist prima geteert und kurvenreich. Besonders gefällt mir der Übergang ins tropische – es wird immer wärmer und grüner und die Blätter der Pflanzen immer größer. Ausserdem blüht immer mehr. Endlich wieder wärme! In Lago Agrio folgen wir Hubert’s Empfehlung und suchen das Hostal Platinum Class auf. (seltsamer Name)Zum Essen lasse ich mir ein Lokal mit einheimischen Gerichten empfehlen. Dort gibt es Maito – dies ist meist Fisch, aber auch Schlange oder Leguanfleisch, eingewickelt in Bananenblätter. Das ganze Paket wird auf glühenden Kohlen gegart. Dazu Kochbanane (geht so) und Yuca, gekocht oder fritiert (gar nicht schlecht).
Wir können heute zwischen Tilapia (Amazonas-Fisch) oder Boa-Schlange wählen. Wir nehmen erstmal vorsichtig den Fisch.

sieht doch ganz lecker aus!
Café in der Basilika

im Dachboden der Basilika. Hier geht’s rauf auf die Türme

Hubert vom Casa Helbling
Orchideenhaus im botanischen Garten

18 Yumagual

Unsere nächste Etappe heißt Yumagual – der heiße Wasserfall bei Cajamarca. Den Tipp habe ich von Robin, Wolframs Sohn, erhalten. Er hat in Cajamarca ein einjähriges freiwilliges Jahr gemacht. Aber erstmal müssen wir dorthin durch die Berge. Die Weiterfahrt von Caraz nach Norden führt durch die sehenswerte
Patos-Schlucht. Hier reiht sich ein abenteuerlicher Tunnel an den Nächsten. Doch bald müssen wir die gut ausgebaute Straße nach Norden verlassen. Am Abzweig treffen wir zwei Motorradfahrer aus Californien. Sie kamen aus der Richtung, in die wir fahren wollen und sie brauchen nun dringend Sprit. *Alarm*
Die Strecke wir immer schlechter, enger und kurviger. Nach dem Mittagessen in Pallanca, wo ich Sprit im Laden kaufen kann, haben wir nur noch Schotterpiste. So kommen wir nicht mehr weit und finden einen schönen Platz zum Zelten am Fluss. (Zum Glück konnte ich Torsten rechtzeitig ausbremsen, dass er nicht wieder bis in die Nacht hineinfährt…)

 

Sa, 25.11.2017 Wild-Zeltplatz am Fluss vor Pampas
Auf Piste geht’s weiter und wir haben das Gefühl einfach nicht vorwärts zu kommen.
Immerhin erreichen wir Huanmachuco, eine größere Stadt, und nehmen am Orteingang ein Hostal. Zum Essen wollen wir in die Innenstadt und halten dazu ein Tuck-Tuck an. Das ist echt genial! Man stellt sich an die Straße und es dauert keine 5 Minuten bis ein leeres vorbeikommt und man es heranwinken kann. Die Fahrt in die Stadt (ca. 10min.) kostet 0,50EUR, zurück etwa 1,25EUR.
An der Plaza der Stadt finden wir ein ansprechend aussehendes Restaurant im Hinterhof. Hier spielt die Musik. Kaum haben wir uns gesetzt, spricht uns ein seriös aussehender Mann vom Nachbartisch an und stellt sich vor: „José – Functionario de Alimention“ quasi der Versorgungsminister der Stadt. Dazu gleich seine Bekannte „La Professora“. José gibt uns zwei Flaschen Bier aus und der ganze Nachbartisch siedelt zu unserem um. Ehe wir wissen, was mit uns geschieht, knipsen etliche Handies und Kameras Fotos von den Besatzungsmitgliedern zusammen mit den Alemanes. „Wollt ihr Party? Karaoke? Sex? Bier?“ Torsten und ich schauen uns an und suchen nach einer Lösung zu fliehen. Dann stösst noch Marcus dazu. Er fordert uns auf umzuziehen in ein anderes Etablisement – wir denken an nichts Gutes. Aber es kam nicht ganz so schlimm – er hat einen Verkaufsstand für Computer auf einer kleinen Kirmes. Dort aktivierte er seine Musikanlage mit Musik vom Laptop und erhoffte sich, dass wir zu sechst nun die große Party machen. Dazu hat „La Professora“ schnell noch ein paar Girls per Handy aquiriert. Aber es wollte nicht so richtig in Fahrt kommen und wir konnten nach ca. einer Stunde die Gelegenheit nutzen um uns absetzen… *puuuuh!*

So, 26.11.2017 Hostal in Huanmachuco
Zum Frühstück finden wir ein gutes Café an der Plaza. Danach geht die Fahrt über geteerte Straßen weiter nach Cajamarca und nach Yumagual.
Von Yumagual habe ich die Koordinaten in mein GPS eingetippt. So stehen wir auf einmal weit oben in den Bergen und es geht nicht weiter. Wir fragen einen Einheimischen – der warme Wasserfall liegt quasi unter uns – 800m tiefer. So müssen wir nochmal um das Gebirge 25km herumfahren um eine Etage tiefer dorthin zu kommen. Dabei werden wir noch von einem ordentlichen Gewitter überrascht. Wir finden die Hotelruine aus Robins Beschreibung. Sofort kommt der Nachbarbauer und tut freundlich – letztendlich will er nur Geld für das Parken unserer Motorräder kassieren. Aber wir dürfen dort Zelten.
Der ganze Fluß dampft aus dem Tal heraus.

 

Mo, 27.11.2017 Yumagual, Zelt
Torsten und ich gehen rauf zum Wasserfall (10min.). Dieser plätschert aus 3m Höhe herunter in ein Becken, in das man sich hervorragend setzen kann. Bei Bedarf sogar Massage durch den Wasserfall möglich 🙂
Ansonsten verdödeln wir den Tag. Es regnet immer wieder mal. Meinem Magen geht es wieder nicht gut und bin froh, dass auch Torsten gerne noch einen Nacht hier bleibt.

Di, 28.11.2017 Yumagual, Zelt
Der Regen der Nacht hat aufgehört. Wir fahren weiter in Richtung Küste und nach Ecuador. Wir wollen nun raus aus Peru. Chiclayo – Piuri – Tombogrande. Einfach Kilometer machen. Die Strecke ist ereignislos. In Tombogrande finden wir ein brauchbares Hotel, nachdem wir im usseligen Piuri nicht bleiben wollten.

17 Cordilleria Blanca

Huaraz ist das touristische Zentrum der Cordilleria Blanca. Diese heißt so wegen ihrer vielen 5000ener und 6000ener Berggipfel, welche alle weiß und viele vergletschert sind (war Torsten nicht klar). Es ist hier in angenehmen Maße touristisch. Erkunden kann man verschiedene Lagunen und Gletscher und man kann mehrtägige Wandertouren mit und ohne Führer unternehmen. Auch viele alpine Kletterer kommen hier her.

unser Hostal „La Cabana“

So, 19.11.2017 Huaraz
Heute habe ich mir eine Tour zu einem Gletschersee mit Gletscher vorgenommen. Er heißt „Pastoruri Gletscher“. Torsten interessiert dies alles nicht – „zu Hause hab ich den Walchensee – sieht doch alles gleich aus“. Um dort hin zu kommen muß ich ca. 80km fahren und dann ca. 45min. wandern. D.h., vor Ort muß ich mich umziehen und die Motorradsachen am Mopped lassen. So starte ich gegen 9Uhr. Als ich dort ankomme, bin ich alleine dort. Da es schon wieder über 4500m hoch geht, keuche ich wieder beim wandern, obwohl der Weg tipp-topp ausgebaut ist und nur 45min. benötigt. Der Himmel ist leider bewölkt, aber die Sonne lugt noch hierhin. Oben am Gletscher überquere ich die Absperrung und suche mir einen tollen Mittagsplatz zwischen Lagune und dem Gletscher.
Auf dem Rückweg gerate ich in einen Schneesturm mit Blitz und Donner und werde naß, da meine Regensachen nicht dicht sind.
Zurück im Hostel funke ich Roman und die Schweizer per WhatApp an. Sie wollten auch nach Huaraz. Sie sind tatsächlich hier und wir verabreden uns Abends zum Essen in der Stadt. Wir gehen in ein Chilli-Restaurant. Es wurde ein schöner Abend.

diese Bromelien wachsen nur hier und brauchen 100Jahre bis sie blühen und Samen werfen.

Mo, 20.11.2017 Huaraz
Für heute habe ich mir die Wanderung zur Laguna 69 vorgenommen, da das Wetter ganz gut werden soll. Dies bedeutet 2,5Stunden Anfahrt, 3 Stunden Aufstieg und 2 Stunden Absteig. Da es sich am Nachmittag immer zuzieht, stehe ich um 5Uhr auf – es wird gerade hell – und starte mit dem Motorrad gegen 6Uhr30. Die Hauptstrasse dorthin ist total gesperrt – Unfall? Ich muß eine winzige Nebenstrecke suchen, um die Stelle zu umfahren. Im Ort Yungay geht’s in die Berge auf einer schlechten Piste. Die weißen Berggipfel leuchten herrlich in der Morgensonne.
Am Nationalpark-Eingang muß ich mich registrieren und natürlich bezahlen (10Sol=2,50EUR). Die Piste schraubt sich steil am Berghang in Serpentienen hinauf, bis auf einmal die erste von zwei Lagunen zwischen den hohen Bergen auftaucht. Diese Lagunen liegen hier milchigblau und still, eingepfercht zwischen den steilen Bergflanken der 5000ener.
Ich parke mein Motorrad in einem kleinen Wald am Anfang der Laguna69-Wanderroute und ziehe wieder meine Wandersachen an. Und wieder geht es auf auf 4600m hoch und die Wanderung ist, trotz Übung, immer noch sehr anstrengend. Ich brauche 3,5Stunden hoch und viele andere Wanderer haben mich überholt. Ich hab ja Zeit! Zwischendurch überhole ich immer wieder eine Peruanerin aus Lima mit ihrem Führer. Sie keucht ebenso. Oben ist diese Lagune schon wirklich beeindruckend. Sie liegt hier milchigblau, eingerahmt von mehreren 6000enern und ein dünner Wasserfall plätschert hinein. Hier oben machen nun alle, wie ich auch, ihre Mittagspause. Erst als sich alle schon wieder auf den Abstieg gemacht haben – die Tourbusse warten nicht gern – gehe ich auch. Das Wetter hat sich zugezogen und es fängt an zu nieseln. Nach 2,5 Stunden bin ich auch wieder unten. Dort steht ein Büdchen mit Getränken und der Mann bietet mir einen heißen Coca-Tee an. Wir kommen ins Gespräch und er freut sich, dass sich endlich jemand die Zeit nimmt, ein wenig mit ihm zu plaudern. Die anderen Bus-Touris machen dies wohl nicht. Er ist bei der Kommune angestellt und wartet den ganzen Tag darauf, ein paar Getränke zu verkaufen. Aber er wirkt zufrieden. Wir machen ein paar Fotos und wir verabschieden uns sehr herzlich.
Als ich zum Hostal komme, ist Torsten schon weiter gezogen.

früh morgens in Huaraz

      

  

 

Di, 21.11.2017 Huaraz
Heute gibt’s einiges zu erledigen: Mopped reinigen, zum Frisör Haare schneiden lassen, Wäsche waschen lassen, Ersatz für Luftfilterdeckel fertigen, Blog schreiben, Fotos bearbeiten.

Mi, 22.11.2017 Huaraz
Heute starte ich auch. Torsten und die Schweizer sind nun in Caraz auf einem Campingplatz. Da fahre ich mal gucken.
Als ich frühen Nachmittag dort ankomme, sind alle dort. Jaime, der Besitzer, ist sehr Nett und versteht es so einen Campingplatz gut zu führen. Saubere Klo’s und Duschen. Und diese auch noch warm. WiFi gibt’s auch.
Am Nachmittag fahren Torsten und ich mit einem Moto (Tuck-Tuck) in die Stadt zum Einkaufen und Essen. Auf dem Markt ist das Angebot mäßig. Manuel will heute Abend Pizza für uns machen. Wir besorgen dafür die Zutaten.
Für das Pizzabacken machen wir abends den Grill mit Kohlen an. Manuel hat einen Pizzastein und ein passendes Blech mit. Es funktioniert erstaunlich gut auf der Glut. Sie schmecken köstlich.  Und wieder ein toller Abend mit Karin, Roman, Manuel und Patrizia, Torsten und René. René ist mit seinem Landcruiser schon 1,5 Jahre allein unterwegs und auch heute angekommen. Er kommt aus Italien und spricht aber auch gut deutsch. Morgen will er an der Laguna Parón wandern.

 

Mi, 22.11.2017 Caraz, Camping Guadeloupe
Da wir beschliessen, noch eine Nacht zu bleiben, fahre ich auch hoch zur Laguna Paròn. Dort treffe ich René vor seinem Auto sitzend direkt an der Laguna. Wir plaudern eine ganze weile, bis ich auch aufbreche, um an der Lagune entlang zu wandern. Der Berg am Ende der Lagune soll der sein, welcher das Paramount-Pictures-Logo ziert.

Do, 23.11.2017 Caraz, Camping Guadeloupe
Wir brechen auf in Richtung Cajamarca. Wir rechen mit 1 bis 2 Tagen fahrt dorthin.